Samstag, 3. Oktober 2015

5. Teil: Von Sault St. Mary dem Nordufer vom Lake Huron entlang bis in den Algonquin Provincial Park



Montag 28.09.            Wir konnten gestern Abend noch die „Blutmondfinsternis“ beobachten. Ca um 10Uhr wurde der Mond vollständig von der Erde verdeckt und nur noch durch Langwellen Lichtstrahlen angestrahlt wird, daher kommt die blutrote Farbe von dem Mond. Eine solche Mondfinsternis gibt es erst wieder 2033. 
Blut oder Super Mondfinsternis

Wir haben ein Foto gemacht kurz bevor die Erde den Mond komplett verdeckt hat. Später war es mit unseren Hobbykameras nicht mehr möglich ein Foto zu machen weil das Restlicht zu wenig war.

Die Wetteraussichten für heute sind nicht berauschend, wir haben uns schon gestern entschieden ca. 400km weiter noch Osten zu ziehen. Erstaunlicherweise hält sich das Wetter sehr gut und bei unseren Zwischenstopps, sei es als Kaffeehalt oder um Benzintank und Kühlschrank zu füllen, kommen wir fast ins schwitzen. 

Kaffeehalt on the Beach

Die Route führt alles auf dem Hwy 17 entlang, ab und zu kommen kleiner Ortschaften mit so 600 Einwohnern. Die ersten 100km geht es noch am Lake Superior entlang, nach Sault St. Mary führt die Strasse entlang dem Lake Huron. Die grösste Ortschaft ist Sault St. Mary mit 3200 Einwohnern. Es ist zugleich eine Grenzstadt zu den USA, der eine Teil von der Stadt liegt in Canada der andere in USA. Das schönste an dieser Stadt ist der Hwy 17 auf dem man die Stadt Richtung Osten verlassen kann. Es ist eine Stadt die man einfach benutzt um Benzin und Vorräte aufzufüllen.

Namenloser Canyon


Um kurz vor 19Uhr erreichen wir den Chutes Provincial Park im welchen der Campingplatz liegt. Wir machen unser Lagerfeuer und lassen den Tag ausklingen bei einem Z,Nacht (Sweetcorn, Ham, Cheese, Toastbread, Molson)




Lagerfeuer
Campsite im Chutes Provincial Park



















Dienstag 29.09.          Ein Tag mit vielen Erlebnissen geht zu Ende, aber alles der Reihe nach. Nach dem Frühstück entscheiden wir uns auf dem Chutes Provincial Park wo wir übernachtet haben noch den Trail zu den Wasserfällen zu machen. Nach ca. einem Kilometer bemerke ich einen Fuchs der den Weg kreuzt und im Gebüsch bleibt. Wir bleiben mit unseren Kameras stehen und warten mal ab. Der Fuchs ergreift nicht die Flucht sondern kommt aus dem Unterholz direkt auf dem Wanderweg auf uns zu, wir sind von dem Verhalten überrascht und wissen nicht recht wie wir uns verhalten sollen. Wir machen ein paar Schritte zurück und nehmen einen Stock in die Hand, der Fuchs kommt weiter auf uns zu, bis auf einige Meter.

Fuchs


Wir weichen weiter zurück bis zu einem eisernen Warnschild, ich schlage mit dem Stock gegen das Schild, was den Fuchs zwar erschreckt aber nicht in die Flucht schlägt und wieder bis auf einige  Meter auf uns zukommt. Angriff ist die beste Verteidigung, so gehe ich mit Geschrei auf den Fuchs los und schlage dazu mit dem Stock auf den Boden. Das beeindruckt ihn jetzt schon und er ergreift die Flucht Richtung dem Wald welche auf der anderen Strassenseite liegt. Als Zugabe werfe ich dem Fuchs nach ein Stück von meinem gebrochen Stock nach. Was dann geschieht ist kaum zu glauben, der Fuchs macht kehrt und holt sich mein nachgeworfenen Stock, wie ein Hund der apportiert, nimmt diesen wie eine Trophäe zwischen die Zähne und verschwindet im Wald.
Fuchs Video



Wasserfall im Chutes Provincial Park


Jetzt können wir unsere Wanderung doch noch zu Ende machen, auch wenn wir des öfteren zurück blicken ob wir nicht etwa von einem Fuchs verfolgt werden. Nach der Wanderung ist wieder mal das leeren von den Tank angesagt und Frischwasser muss auch gefüllt werden. Danach peilen wir unser Tagesziel an, welches 3 Stunden von uns weg liegt. Es ist der Killarney Provincial Park, der Park liegt an dem Georgen Bay See. Mit 45.00 Doller ohne Strom ist das ein teurer Park. Nach dem wir unsere Campsite haben fahren wir zum 10km entfernten Küstenort Killarney, wir stellen das Auto ab und machen eine zweistündige Wanderung an der Küste entlang bis fast zu Leuchtturm.

Biber



Auf der Wanderung können wir zuerst einen Biber beobachten welcher genüsslich irgendein Grünzeug verzehrt, später im Wald können wir endlich mal ein Fasan fotografieren.





Fasan


Diesen Hühnervogel haben wir schon mehr gesehen, das die sind so scheu, dass man sie kaum vor die Linse bekommt. 






Strand bei Killarney


Strand bei Killarney



Gegen 18Uhr geht es zurück zum Campingplatz, schnell ist mit dem Birkenholz ein Feuer gemacht, so dass schon bald das Steak auf dem Grill Platz nehmen kann. Zuerst geniessen wir noch die letzten Sonnenstrahlen, anschliessend werden wir von einem farbintensiven Sonnenuntergang, zum Tagesabschluss, belohnt.
Campsite Killarney Provincial Park

Sonnenuntergang direkt von unserer Campsite Killarney Provincial Park


Für morgen ist nochmals schönes und warmes Wetter angesagt, dann kann es sein, dass trotz Sonnenschein, die Zeit von den kurzen Hosen und dem kurzarm T-Shirt vorbei ist. Die Temperaturen sollen auf 14 Grad, unter Tags und auf 5 Grad in der Nacht, fallen. Da wir jetzt weiter im Osten sind, wo es mehr Ahornbäume hat, sehen wir die ersten Anzeichen von  dem Indiansummer. Mal schauen wie sich das noch weiter entwickelt.

Mittwoch 30.09.          In einer Woche sind wir wieder zu Hause, nur schon der Gedanke, daran macht schwermütig, kaum hat man sich an das Camperleben gewöhnt und alles gut eingerichtet muss man bei den Einkäufen schon wieder daran denken welche Mengen wirklich noch benötigt werden. Die Nacht war recht frisch mit nur 5 Grad braucht es am Morgen doch die Heizung. Wir machen uns zeitig auf den Weg, haben wir dich noch Wanderungen in diesem Park geplant und wollen noch in den nächsten Park fahren. Der erste Trail, Granite, von 2.5km führt mehrheitlich durch den Tannenwald und zuletzt über ein Felsenband zu einem Aussichtspunkt.



Auf dem Granite Trail


Wurzelskulptur auf dem Granite Trail


Ausser der Wurzelskulptur bei welchem wir auf dem Rückweg vorbei kommen ist der Trail nichts Besonderes. Die zweite Wanderung führt an dem Georgian Bay entlang, der Trail hat den Namen Chikanishing und ist 3km lang.







Chikanishing Trail Georgianbay Killbaer Provincial Park


Chikanishing Trail Georgianbay Killbaer Provincial Park


Chikanishing Trail Georgianbay Killbaer Provincial Park




Der Weg führt vorwiegend über grosse Felsenplatten mit immer wieder Aussicht auf die Georgian Bay. Es ist eine abwechslungsreiche und schöne Wanderung, zum Teil auch anstrengend da es ein stetes auf und ab ist. Dafür wird man von einer schönen Aussicht belohnt. Zurück beim  Auto fahren wir an den Beach und genehmigen uns eine Stärkung. Es ist schon nach 13Uhr, Zeit zum aufbrechen, es liegen doch noch knappe 200km vor uns bis zum Killbaer Provincial Park. Die ersten 60km geht es wieder auf der Nebenstrasse zurück zu Hwy. Wir unterhalten uns gerade darüber, dass wir bisher keine grossen Wildtiere gesehen haben, da geht es nicht lange und ein Schwarzbär kreuzt die Strasse, der hatte es aber sehr eillig so, dass die Kamera zu langsam war. Bis zu Killbaer Provincial Park kommen wir an keiner Ortschaft vorbei wo wir Einkaufen können, so wird gegessen was noch im Kühlschrank ist. Reste von gestern (Gemüsevariation) mit Schinken. In diesem Park gibt es insgesamt 1497 Campingstellplätze verteilt auf 6 Plätze. Wir fahren zuerst durch den Camping und schauen wo der schönste Platz ist. Dann geht es zurück zur Registration.




Killbaer Provincial Park




Killbaer Provincial Park, das Bier wartet schon auf mich


Killbaer Provincial Park Aussicht direkt von unserer Campsite
Es ist ein absoluter Premiumplatz den wir haben direkt an der Felsküste und neben dem Sandstrand. Der Platz wäre eigentlich für Leute die mit dem PW kommen und ein Zelt dabei haben, da unser Camper sehr kompakt ist können wir diesen mit guten Parkierkünsten doch noch perfekt platzieren. Wir geniessen noch die Abendsonne bis wir wieder einen wunderbar farbigen Sonnenuntergang erleben dürfen.
Killbaer Provincial Park


Killbaer Provincial Park


 Als wir zum Platz zurückkommen haben wir besuch von einem Waschbären, der alle Grillstellen absucht nach etwas fressbaren.
Noch ein paar Worte zum Wetter, es wird kühl bleiben vor allem in der Nacht sinkt das Thermometer schon bald gegen den Gefrierpunkt, untertags an der Sonne geniessen wir schon noch 20 Grad. Leider sind die Aussichten für das nächste Wochenende nicht die besten, mal schauen wie es sich entwickelt. Wenn man so spät in der Saison unterwegs ist, findet man mancherorts keine Unterlagen mehr bei den Wanderungen und den Campingplätzen. Mery hat vorgänig von allen Parks, die Maps und Unterlagen ausgedruckt, so dass wir bestens dokumentiert sind. Was uns erstaunt sind die Preis für die Campingplätze, die sind doch im Vergleich zum Westen bedeutend höher und für das, dass bald Saisonende ist wird immer noch der Normaltarif angewendet. Auch auf diesem Campingplatz sind wir fast für uns alleine, der nächste Campingnachbar ist nicht zu sehen und zu hören.


30 Minuten nach Sonnenuntergang Killbaer Provincial Park


Ich war noch schnell mal draussen und habe noch ein Foto geschossen, das war doch mutige wenn man weiss, dass es hier Klapperschlangen, Raccon und Schwarzbären gibt.






Donnerstag 01.10.      Die Temperatur am Morgen ist nur 2 Grad, die Sonne scheint, aber wärmt uns nicht richtig. Nach dem „normalen Frühstück“ entscheiden wir, dass wir weitergehen in den Arrowhead Provincial Park. Je nach Zeit fahren wir noch weiter bis in den Algonqiun Provincial Park. Aus unserer Route gibt es nur zwei grössere Ortschaften um Benzintank und Kühlschrank zu füllen, das machen wir in Parry Sound.



Historic City Huntville 
Port of Huntville 

Wir fahren weiter bis nach Huntsville, das ist eine Historische Stadt, mit typischen alten Backsteinhäuser und Geschäften. Wir vertreten uns die Füsse einwenig und durchstöbern Geschäfte und Galerien. In deinem dieser Geschäfte finde ich ein Ontario Kontrollschild von 1962, das ist meine Jahrgang, somit muss das für 15.00 den Besitzer wechseln. Kurz nach dem Mittag kommen wir im Arrowhead Park an.




Big Bend im Arrow Provincial Park




Wir studieren die Karte mit den Wanderungen und entscheiden uns für zwei kurz Trails, die eine zu einem Wasserfall und die andere zu dem Big Bend, das ist eine Schlaufe welche der Fluss sich in vielen Jahren geschaffen hat. Bei einer dieser Wanderungen kommen wir mit einem älteren Ehepaar ins Gespräch. Sie erzählen uns, dass dieses Jahr die Herbstfarben auf sich warten lassen, noch vor einer Woche waren sie schon mal hier und da war noch alles grün. Jetzt haben dich die Ahornbäume ihr Blätterkleid schon langsam auf die Herbstfarben eingestellt. „Vor einem Jahr lag hier 5cm Schnee und es war gefroren“ erzählt uns die Frau. Die meisten Kanadier/innen fragen dann irgendwann von wo wir kommen, wenn wir ihnen dann erzählen wir kommen aus der Schweiz kommen, kommt der Ausruf: „Oh Nice thats a wonderful County“ Mehr wissen sie meist auch nicht. Unterdessen ist 16Uhr und wir müssen entscheiden was wir tun. Samstag/Sonntag solle das Wetter schlechter werden wir möchten schon nach bei guten Wetter in den Algonquin Park. Wir fahren nach bei diesem Park zu einer Comfortstation und geniessen wieder mal eine warme Dusche und mein Tage Sean Connery Bart muss auch wieder mal weg. Anschliessend geht es in einer einstündigen fahr bis zum Canisbay Lake Campingplatz welcher im Algonquin Provincial Park liegt. Der Campingplatz ist sehr gut besetzt und im Park Office vernehmen wir, dass auf das Wochenende der Campingplatz ausgebucht ist. Scheinbar wollen noch andere Leute die schönen Herbstfarben geniessen in diesem Park. Ottawa liegt nur 325km und Toronto auch nur 280km von hier. Der Algonquin Park ist der älteste Provincial Park in Canada und hat eine Fläche von 8’000qkm gross, das sind die Flächen der Kantone Bern und Freiburg zusammen, erschlossen sind nur ca. 10%. Heute gibt es wieder mal ein Lagerfeuer mit Birkenholz um unsere Fleisch zu grillen. Um 19Uhr30 ist hier im dichten Wald wo der Campingplatz liegt schon finstere Nacht.

Freitag 02.10.     Es war eine Nacht nahe am Gefrierpunkt, wir werden viel zu früh von einer Alarmanlage von einem Auto, des benachbarten Campsites geweckt. Wir lassen die Heizung an und lassen uns noch einwenig Zeit mit dem Ausstehen. Kurz vor neuen sind wir reisefertig, wir haben uns für heute 4 Wanderungen ausgesucht alle zwischen2.5 und 4km Länge. In den Parkunterlagen werden alle Trails gut beschreiben was man sehen kann und wie lange man braucht. Schon beim ersten Trail fällt uns auf, dass schon viele Leute unterwegs sind. Leider sehen wir von den Indiansummer Farben auch auf diesen Wanderungen nicht allzu viel. Die Wanderungen führen zum Teil über Felsenbänder, durch dichten Laubwald oder an einem See entlang. Wie näher der Mittag kommt umso mehr Leute sind unterwegs, dies mehrheitlich mit asiatischen Gesichtszügen. Diese werden per Bus von einer Station zu Nächsten „gekarrt“. Bei einen der ersten Wanderungen kommen wir mit einem „Einheimischen“ in Gespräch, er ist auch erstaunt, dass die Ahornbäume grossen Teils noch grün sind.

Herbstfarben im Algonquin Provincial Park


Herbstfarben im Algonquin Provincial Park


Im Algonquin Provincial Park


Herbstfarben im Algonquin Provincial Park


Algonquin Provincial Park

Er schätzt, dass es sicher noch Wochen dauern werde bis die richtigen Herbstfarben da sind. Wir versuchen das Beste daraus zu machen und freuen uns an den farbigen Bäumen welche am Strassenrad stehen, diese Bäume haben mehr Herbstfarben weil sie vermehrt der Sonne ausgesetzt sind als die Bäume im dichten Wald. Da heute Freitag ist und viele Leute im berühmten Algonquin Park einen Campingplatz reserviert haben sind die Campingplätze mehr oder wenige voll. Da wir das was wir wandern und sehen wollten gemacht haben, entscheiden wir uns 60km zurück zu fahren und nochmals in den Arrowhead Provincial Park zu fahren und dort zu übernachten. Beim gestrigen Besuch haben wir nur ein paar Sachen angeschaut, geduscht und den park wieder verlassen. Heute werden wir dort übernachten. Zum Z,Nacht werden die Resten von gestern hinhalten müssen. Heute haben wir von einem Erfahrenen Parkbesucher erfahren wo man fast auf sicher einen Schwarzbären sehn kann. Man muss nach Sonnenuntergang mit dem Auto in die Nähe von der Abfallcontainerplatz fahren und dort still warten, fast auf sicher taucht dort ein Schwarzbär auf der versucht etwas aus den bärensicheren Container zu klauben.

1 Kommentar:

  1. Hallo zäme, ich kenne euch nicht aber ich finde euren Blog den Hammer. Gruss Urs M.

    AntwortenLöschen