Montag, 28. September 2015

4. Teil: Von Minnesota via Thunder Bay bis nach Sault St. Mary

Mittwoch 23.09.  Gestern haben wir noch von dem schönen warmen Wetter geschwärmt, heute Morgen ist es kühl und es zeihen schwarze Gewitterwolken auf. Blitz und Donner sind nicht weit weg. Als wir uns auf den weg machen beinnt es auch schon an zu regnen. Unterwegs beim der Sugarleaf Cove machen wir Halt. Hier für ein Trail dem Beach entlang und man kann farbige Fels- und Gesteinsformationen bestaunen. Wir testen unsere Regenjacken als wir uns auf den 2km langen Weg machen. Nach einer halben kommen wir zurück, jetzt strömt es vom Himmel. Wir machen uns auf den Weg. Da keine Wetterbesserung in Sicht ist entscheiden wir uns schon heute über die Grenze nach Kanada zu fahren. Ziel ist die 200km entfernte Stadt Thunder Bay. In Thunder Bay angelangt hat sich das Wetter nicht gebessert, so fahren wir von der Küste in Landesinnere bis zum Kakabeka Falls Provincial Park. Hier hat es fast keine Camper so, dass wir eine grosse Anzahl Plätze zur Auswahl haben. Unser Plan ist, heute hier zu übernachten und morgen Thunder Bay zu erkunden. 

Camper Marke Eigenbau

Gemäss Wettervorhersage sollte die Regenfront bis morgen Mittag durch sein. Es ist nicht gerade Wetter zum grillen, so werden die Resten von gestern gewärmt(Gemüse) und dazu gibt es noch was Kaltes aus dem Kühlschrank. z.B. Bier und Schinken. Und weil es sonst nichts spannendes gibt um darüber zu schreiben gibt es eben nachfolgend ein kleines Geschichte.



Manchmal sind es kleine Gegenstände die eine Geschichte haben. 1988 sind wir zum ersten Mal in die USA, genau gesagt nach Los Angeles  gereist. Der „Kleine Bube“  mit einem 9 jährigen PSL/ o. SG u.o.KG Ab-schluss (Primar Schule Limpach ohne Spielgruppe und ohne Kindergarten) mit 20 Lektionen Migrosclubschule English fliegt nach LA. Zur Vorbreitung habe ich mir ein „Buchtäschli“ im Vaucher in Bern gekauft. Dieses Buchtäschli hat bis heute jede Reise mitgemacht und ist immer noch voll intakt, wenn auch einwenig verschlissen. Wenn das Buchtäschli sprechen könnte würde es sicher viele Geschichten geben, welche man hören oder nicht hören möchte. Im Yukon war das Buchtäschli auch mal für kurze Zeit verloren gegangen, ein ehrlicher Finder hat es im Office abgegeben. Es gab schon mehrer Versuche um diese Buchtäschli gegen ein Neues auszutauschen, aber alle Versuche sind gescheitert entweder an der Grösse oder an der Funktionalität. Es gibt kein besseres Buchtäschli, daher wird es mich auch auf den weiteren Reisen immer begleiten und hoffe ich muss es noch lange nicht  an den Nagel hängen.



Tasche 1 Eins und Zwei oben


Tasche Drei unten





Donnerstag 24.09.      Es ist doch recht frisch heute Morgen als wir erwachen, wer steht zuerst auf und macht Frühstück und startet die Heizung? Schliesslich bin ich es, der zuerst aufsteht weil die Blase voll ist. Ein Blick nach hebt die Stimmung nicht, es ist trübe und Wolkenverhangen auch Regen mischt sich dazu. Nach dem Frühstück beurteilen wir nochmals die Lage, es gibt einfach zu viele Sachen hier welche wir gerne anschauen möchten, dazu muss sich aber das Wetter bessern. Wir entschliessen uns in der Gegend zu bleiben und heute nach Thunder Bay zu fahren. Thunder Bay ist eine reine Industriestadt und lebt von den Eisen und Braukohle Minen welche im Hinterland ist. Die Kohle und Erz werden mit grossen Trucks uns per Bahn bis hierher gebracht. Am Ufer vom Lake Superior liegen grosse Verladestationen um Schiffe zu beladen, welche die Ware nach Chicago oder Detroit bringen. Zudem gibt es eine ebenso grosse Holzindustrie. Grosse Holztransporter fahren im Minutentakt den Hwy 11, welche das Hinterland mit Thunder Bay verbindet, hinunter. Da Thunder Bay als Stadt nicht so viel hergibt verbringen wir eine grosse Zeit im grössten Einkaufszentrum welches es hier gibt. Die Kreditkarte wir bestraft für das schlechte Wetter, wir hätten so oder so nach ein Tag mit Einkäufen verbracht, dies machen wir in der Regel zuletzt. Jetzt haben wir diesen Tag vorgezogen. Später in Nachmittag fahren wir auf den ca. 1 Stunde entfernte Sleeping Giant Provincial Park. Dort am Marie-Louise Lake gibt es einen schönen Campingplatz welchen wir für diese Nacht ausgesucht haben. 


In diesem Park gibt es sehr viele schöne Wanderungen, hoffen wir doch dass es morgen trocken ist. Gestern Abend als wir auf den Trans Canada Hwy Richtung Campingplatz gefahren sind, sahen wir vom weiten eine Polizeiauto mit Blau-Rot Blitzlicht auf den Kiespannenstreifen stehen. Als wir an dem Auto vorbei fuhren sahen wir den Grund von dem Einsatz, ein alter Mann in einem Elektrorollstuhl war auf dem Hwy unterwegs. Man stelle sich vor, hier liegt der Hwy 10km weit weg von der nächsten Ortschaft und es regnet und es wurde langsam dunkel. Zu Spass sagt ich zu Mery: „Hatte der wohl eine Panne? Wird ihm jetzt der Rollstuhlfahrer Ausweis entzogen“ Ok, Spass bei Seite heute wird wieder mal Romme gespielt. Nachtrag: Zum Z,Nacht gab es frisches Gemüse mit kaltem Fleisch. Der Grill hat Pause bis morgen.





Freitag 25.09.     Die Wolken hängen nicht mehr so tief und es regnet nicht. Nach einem konventionellen Frühstück (Brot, Butter, Honig, Müesli) fahren wir zum Eingang vom Campingplatz um uns mit Informationen zu versorgen. Die Dame am Servicedeskschalter gibt uns ein paar Wandertipps welche wir machen können wenn wir Gleichtags noch weiter reisen möchten. Der wohl bekannteste Trail führt zu dem Sea Lion, das ist ein Felsen welcher wie ein Torbogen in den Lake Superior ragt.

Sea Lion





Die zweistündige  für hin und zurück hat sich gelohnt. Weiter geht es an den Lake Marie-Louise, dort ist erstmal Kaffeepause und Lagebesprechung. Wir werden noch den einstündigen Trail beim Loe Creek machen und dann weiterziehen.





Joe Creek


Joe Creek




Das Wetter hält sich trocken bei 17Grad. Bevor wir unsere Tagesziel anpeilen, der Wolf River Campground im Quimet, geht noch in den Quimet Canyon Provincial Park. 



Dort führt einen 2km Trail zu zwei Aussichtsplattformen die eine atemberaubenden Blick in eine Felsental erlauben. Es ist keine Schlucht, dafür ist das Tal zu breit (ca, 150m) aber die beidseitigen senkrechten fast 100m hohe Felswände haben wir etwas Schluchtenartiges. 


Quimet Canyon

Quimet Canyon


Dieser Felsengraben erstreckt sich über 1000km bis in die nördliche Tundra von Canada und beginnt hier beim Lake Superior.
Wir müssen weiter, bei der Hinfahrt haben wir noch einen Wegweiser gesehen, dass hier die längste Swingbridge von Canada ganz in der Nähe ist. 


Da der Zugang zu dieser Hängebrücke um 18Uhr schliesst müssen wir uns ranhalten. Der Besuch der Brücke kostet CND20.00 Auf einer halbstündigen Wanderung steigt man zuerst hinauf zu dem Felsenband von hier weg führt die kürzer Brücke erstmal über die Schlucht, dann geht die Wanderung auf der anderen Seite weiter nach oben bis zur zweiten Brücke welche mit 350m die längste Private Hängebrücke von Canada ist.

Canadas längste Fussgänger Hängebrücke 


Zip Line 1200m lang von der Brücke bis zum See


Canadas längste Fussgänger Hängebrücke 
Im Sommer für von der gegenüberliegenden Seite eine Zip Line (Drahtseil an welchem man sich mit Rollen einhängen kann) welche hinunterführt bis zum 80m tiefer liegenden See. Schade wird das nur in der Hauptsaison angeboten. Wir hätten uns 300 Treppenstufen bis hinunter in den Canyon ersparen können. Zurück beim Camper ist es Zeit den 20km entfernte Campingplatz anzufahren. Der Weg führt mehrheitlich über Kiesstrassen welche durch den Regen aufgeweicht sind. Das Kies ist hier rot so sieht unsere Camper nach dem kurzen Off Road Abstecher entsprechend aus.
Zum Z,Nacht müssen die Gemüsereste herhalten, dazu gibt es Barilla Spagetti #5.

Samstag 26.09.          Für heute war besseres Wetter vorausgesagt, die Wolken sind weg dafür hängt der Nebel tief. Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir los weiter Richtung Osten alles auf dem Hwy 17 dem Lake Superior entlang.

Dichter Nebel auf der Strecke nach Marathon

Vom See sehen wir leider nicht viel da der Nebel wirklich dicht ist. Wir passieren Nipigon und fahren die ersten 200km bis Marathon. Hier füllen Kühlschrank, Benzin und den Propantank. Der Nebel ist zum Teil so dicht, dass wir rechts und links von der Strasse nicht mal die Häuser oder Geschäfte sehen. Klar stehen hier die Gebäude nicht so dicht an der Strasse wie bei uns. 





Hier an diesem Hwy gibt es nur wenig zu sehen und es hat auch wenige Campingplätze. Es wäre aber sicher landschaftlich eine schöne Strecke. Wir entschliessen uns nochmals 180km weiterzufahren bis in den 1600qkm grossen Lake Superior Provincial Park, hier gibt es auch Campingplätze zum Übernachten.
Immer wieder gibt es Baustellen von Brücken welche saniert werden

Vor den Baustellen wird ganz klar darauf hingewiesen was für eine Busse und Gefängnisstrafe droht wenn man ein Strassenarbeiter überfährt.



Signalisation vor Baustelle
Die Fahrt auf dem Hwy 17 führt via White River, Wawa bis zum Park. Diese Ortschaften werden mehrheitlich von dem Indianer besiedelt. Kurz nach White River lichtet sich der Nebel und die restliche Strecke können wir die herbstliche Sonne geniessen. Es ist schon nach 18Uhr als wir beim Campingplatz eintreffen, dieser liegt wunderbar an den Rabbit Lake, wäre der Hwy nicht in hörweite würden wir hier eine glatte 6 vergeben. Schnell ist Feuer gemacht, damit die Grundlage geschaffen ist um ein Steak zu grillen. Das Budweiserbier wurde durch das canadische Molsen ersetzt.

Brändi Grill Swiss Made the Best


Brändi Grill Swiss Made the Best




Mondgesicht

Es war Vollmond und da spinnt man manchmal einwenig


4 Wichtige Dinge für den Campingurlaub



Sonntag 27.09.           Schon am Morgen zeichnet es sich ab, dass es Heute ein strahlender Tag wird, es geht zwar windig aber der warm. Nach dem Frühstückt es ab Richtung Süden weiter auf dem Hwy17. Dieser Hwy ist die Hauptachse zwischen Sault St. Mary und Thunderbay entsprechend hat es mehr Truck als Autos auf der Strasse. 
Trapper Lake


Die erste Wanderung machen wir um den Trapper Lake welche ca. 1 Stunde dauert und nichts Spezielles ist. 








Specht bei der Arbeit
Weiter geht’s  zum Orphan Lake, diese Wanderung für durch einen schönes Wald bis zu einem Aussichtspunkt welcher hoch über dem See liegt, im Hintergründ sieht man den Lake Superior.


Orpahn Lake
Nach kann 2 Stunden sind wir zurück. Wir machen bei der Katherine Cove einem Mittags Break.



Katherine Cove
Katherine Cove



Katherine Cove
Der nächste Halt ist beim Agawa Rock Pictographs. Ein halbstündige Wanderung für durch Felswege bis zu der steilen und felsigen Uferlandschaft. 
Pictographs


Pictographs


Pictographs







Mehrer Hinweisschilder warnen immer wieder von der Gefahr von rutschigen und steilen Felsen. Hier an einer Felswand gibt es Pictographs zu bestaunen welche von den Urbewohner stammen. Um an diese Fotos zum kommen muss man an schmalen und glatten Felsen vorbei klettern und ja nicht ins Wasser fallen.


Um 15Uhr30 sind wir wieder beim Camper, wir prüfen die Optionen welche wir haben um zu Übernachten, weiterfahren rund 100km oder in 10km im Park beim Campingplatz schauen. Wir entschliessen uns vorerst den Campingplatz im Park zu prüfen. Der Campingplatz liegt direkt am Strand von Lake Superior, es hat fast keine Leute und so können wir uns einen Top Campingplatz direkt am Strand aussuchen. Ich denke es wird der beste Campingplatz der ganzen Reise sein.



Campingplatz Agawa Bay im Lake Superior Provincial Park


Campingplatz Agawa Bay 
Zudem gibt es warme Duschen hier, was uns dazu einlädt wieder einmal ausgiebig zu duschen und einen neuen Satz Kleider anzuziehen. Wie alle Campingplätze hier sind die Plätze noch offen aber nicht mehr von Personal besetzt, d.h. Selbstregistration. Der Preis von 40.68 ist für die Nachsaison auch noch recht happig. 2/3 von unserer Reise ist durch, wir müssen unbedingt morgen die restliche Route planen. 


Jetzt wird aber vorerst der schöne und warme Nachmittag am Strand genossen.
Campingplatz Agawa Bay 
Abendrot beim Campingplatz Agawa Bay 

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