Montag, 22. September 2008

Von Castlegar, via Grand Forks, Radium, Kootenay, Yoho nach Crochane



Freitag 19.9. Der RV Park war nicht so der Hammer die Strasse war ziemlich nahe und so war nicht viel mit ausschlafen. Nach dem Frühstück gab es Lagebesprechung und wir haben uns entschieden die 325km bis zum Kootanay Nationalpark zu fahren und dort im Dry Gulch PP zu übernachten. Die ersten 50 km führten uns über den Kootenay Pass mit 1775m der höchste dieser Strecke der Aufstieg zum Pass war eine 16km lange Strecke mit einer Höhendifferenz von 1120m. Die Steigungen waren bis zu 12% dies ist für einen Highway recht viel. Als wir auf dem Pass angekommen sind hätte man über dem Bodenblech vom Getriebe Spiegeleier braten können, so heiss war dies geworden. Der Abstieg zog sich über 35 km hin, aber am Ende haben die Bremsen gleichwohlordentlich gestunken. Wir durchquerten ein 10km breites südliches Tal bei Creston. Da hier das Klima sehr mild ist, wurden überall Fürchte angebaut und auch am Strassenrand angeboten. Es hat auch viel Framen hier und die waren gerade dabei die Gerste zu dreschen. Weiter ging es Richtung Cranbrook durch das Kootenay Vally und dem Kootenay River entlang. Wir machen beim Jim Smith Lake eine grösser Pause. Füttern die Enten und genossen das herrliche warme Herbstwetter mit sommerlichen Temperaturen. Nach einer halben Stunde brechen wir wieder auf, Richtung Cranbrook. Cranbrook ist die grösste Stadt im Umkreis von 300km, es ist das Handelkreuz zwischen Ost und West und zwischen Kanada in Norden und den USA im Süden. Weiter geht es nach Fort Steele. Dieser Ort war Ende des 1800 Jahrhundert eine erfolgreiche Handelstadt wegen den vielen Goldgräber und der Eisenbahnlinie die von hier nach Norden führte. Nach der Jahrhundertwende wurde eine neue Eisbahnstrecke gebaut und der neue Knotenpunkt wurde Cranbrook. Fort Steele verlor an Bedeutung und verwahrloste. Ab 1960 wurden die alten Gebäude wieder restauriert und es wurde eine Fort Steele Heritage daraus errichtet. Das ist so eine Art Ballenberg. In der Hochsaison wird dort noch das Leben von 1898 zelebriert und man kann live mit dabei sein. Jetzt in der Nachsaison ist die Heritage zwar noch offen aber viele Gewerbebetriebe sind geschlossen.
Wir fahren weiter die letzte 70km Richtung Radium Hot Spring, dem Eingangspunkt zum Kootenay National Park. Dass es langsam Herbst wird, sehen wir an den gelb leuchtenden Birken und Pappeln die immer wieder zwischen den dunkelgrünen Tannen hervorstechen. Dazwischen glühen die Blueberry Sträucher dunkelrot vom Strassenrand. Auch wenn hier der Herbst nicht so eindrückliche Farben liefert wie im Osten von Kanada so geniessen wir die herrliche Fahrt durch die Täler. Schon vor Radium Hot Spring sehen wir auf der Strasse viele Autos aus den Fünfziger Jahren. Wir erfahren aus unserem Reiseführer, dass diese Wochenende ein Festival in Radium Hot Springs stattfindet mit Oldtimer Auto. Wir reservieren uns auf dem Campground einen Platz und besuchen im Eingangsbereich des Kootenay NP noch Sehenswürdigkeiten. Dabei auch die heissen Quellen die zu einem Bad führen. Daher kommt auch der Name der Ortschaft Radium Hot Springs. Kurz vor Sonnenuntergang, das ist hier schon um 1900Uhr, gehen wir zum Campingplatz zurück. Wir machen unser obligates Feuerchen und grillen ein feines Stück vom Rind. Dazu gibt es Reste von gestern und Salat.


Samstag 20.9 Nach der Abreise vom Campingplatz besuchen wir in Radium Hot Springs das Oldtimer Car Treffen. Von ganz Westkanada und z. T. der USA sind alte Auto zu bestaunen. Die Autos werden auf dem Bighorn Medows Golf Park ausgestellt. Die Oldtimer werden auf das Green vom Golfplatz parkiert. Es sind einige Hundert Autos die ältesten sind Ford T Modelle aus den 20iger Jahren. Mir dagegen gefallen die Auto aus den 50iger Jahren, als Al Capone New Yorks Strassen kontrollierte, am besten. Der Renner aber ist ein 69iger Chevy Camaro SS mit 620 PS. Gegen Mittag fahren wir weiter durch den Kootenay NP und besuchen noch einige Sehenswürdigkeiten des Parks. Ganz interessant sind die Paint Pools und den Marple Canyon. Die Paint Pool sind farbige Wasserteiche welchen von mineralischen Erzquellen stammen. Die Indianer haben hier ihre Farbe gewonnen um die Kriegsbemalung zu machen.

Bei dem Marple Canyon verschwindet der Marple Creek in einen bis 65m tiefen und zum Teil nur 2m breiten Canyon. Dir Wanderung dem Canyon entlang für durch ein Gebiet welches 2003 durch einen Waldbrand zerstört wurde. Bei diesem grossen Waldbrand wurden innert 40 Tagen 170 qkm Waldfläche ein Raub der Flammen, das sind 12% vom ganzen Park. Es ist auch heute wieder wolkenlos und recht warm mit 26 Grad.
Weiter geht die Fahrt aus dem Kootenay NP in den angrenzenden Banff NP und von dort fahren wir noch in den Yoho NP. Wir besuchen dort den auf 1343 m.ü.M gelegenen „Emerald Lake“ und die „Natural Bridge“ Hier hat sich der Fluss über Jahrhunderte durch die Felsen gefressen bis eine natürliche Brücke aus Felsen entstanden ist. Es ist unterdessen 17Uhr und wir fahren zum „Kicking Horse“ Campingplatz. Es ist ein schön gelegener Campingplatz, aber mit über 36 CND doch recht teuer und zudem muss man sich noch selber registrieren. Heute gibt es Trutensteak vom Grill mit Kartoffeln und Rüebli. Zum trinken gönnen wir uns einen „Ernest&Julio Gallo“ das ist ein sehr erfrischender Rose aus Kalifornien.

Sonntag 21.9 Unsere Nachtruhe war nicht von langer Dauer, man hörte die schweren Dieselloks von den Güterzügen sehr gut welche sich durch die zwei Kehrtunnel des Yoho NP zwängten. Es hallte im ganzen Tal. Als wir uns an Güterzüge gewöhnt hatten, bekamen wir wieder einmal Besuch von einer Maus. Gottlob hatten wir uns Fallen noch. Wir stellen die Lebendfalle welche die Mäuse rein können aber nicht mehr raus. Als Köder benutzten wir Cornflakes. Es dauerte nicht lange und schon war die Maus gefangen. Mery stelle die Falle vor das Auto und es war ruhig. 15 Minuten später wieder das gleiche Geräusch. Ich ging raus und musste feststellen, dass sich der Ruhestörer befreit hatte und schon wieder zu Besuch war. Wir hatten ja noch unsere „Tätschfallen“ Ich richtete eine solche Falle, mit Cornflakes als Köder und wir legten uns wieder schlafen. Kaum 10 Minuten später hörten wir den Störenfried ankommen und er machte sich an den Cornflakes zu schaffen. TÄTSCH! Und die Maus war mit Kopf eingeklemmt. Tür auf und Maus raus. Endlich Ruhe, dachten wir, kaum war das Licht gelöscht, es war unterdessen 02Uhr30, war wieder ein Nager im Schrank. OK Tätschfalle richten mit Cornflakes, Licht löschen und warten. Es dauerte nicht lange da machte es schon wieder TÄTSCH!. Diesmal ein Volltreffer, Genickbruch. Türe auf Maus raus. So konnte es ja nicht weitergehen, wir wollen ja nicht alle Mäuse von einem Campingplatz mit einer Grösse von 15ha erlegen. Was tun. Draussen Cornflakes streuen, die Tätschfalle nochmals richten. Sollte nochmals eine Maus in die Tätschfalle gehen, so lassen wir diese liegen als Abschreckung. Scheinbar hatte es gewirkt, den es kam keine dritte Maus mehr zu Besuch. Am Morgen waren weder von den Cornflakes noch von den zwei toten Mäuse was zu sehen. Dafür hat das Wetter umgestellt, der Himmel war verhangen und es gab ab und zu Nieselregen. Wir besuchten den spektakulären Takakkaw Fall. Dieser Wasserfall ist 381m hoch und gehörten zu den höchsten in Nordamerika. Man kann bis einige Meter an den Wasserfall heran gehen, was sehr eindrücklich ist. Wir fahren zurück Richtung Banff NP und Calgary. Bei den „Spirals Tunnels“ machen wir einen Zwischenhalt. Diese zwei Eisenbahn Kehrtunnel wurden 1908 gebaut um eine Höhendifferenz von 425m zu überbrücken. Zuvor war die Steigung auf einer Länge von 7.8 km 4,5% was immer wieder zu Problemen führte. Mit den zwei Kehrtunnel wurde die Strecke 16.5 km lang und hatte nur noch eine Steigung von 2,2%. In 20 Monaten hatten tausende von Arbeiter unter Beihilfe von 765 Tonnen Dynamit diese Tunnel gebaut. Der Stundenlohn war 2.25CND und die Wochenarbeitszeit betrug 60 Stunden. Die Vorlage für die Tunnel kamen aus der Schweiz. Das Wetter hatte sich in der Zwischenzeit nicht wesentlich gebessert so das wir mehr oder weniger auf den direkten Weg auf den „Bow Riveredge“ RV Park & Campground in Cochrane fuhren. Wir nahmen Kontakt mit Jan auf, damit wir Ihn und seine Gasteltern besuchen konnten. Holly und Mark Davidson sind die Gasteltern, haben selber 3 Kinder, zwei Mädchen (zwei und vier Jahre) und einen siebenjährigen Knaben. Wir wurden ganz herzlich begrüsst und sind zum Nachtessen eingeladen. Es gibt chinesische Küche welche sehr gut schmeckt. Jan zeigt uns sein neues Zuhause, er bewohnt das UG mit zwei Zimmer und dem Bad alleine. Er fühlt sich sehr wohl bei seinen Gasteltern. Mark, er ist Schulleiter in einer Schule in Calgary, geniesst es mit Jan zu scherzen. Wir bleiben bis kurz vor 19Uhr dort und kehren wieder zu unserem Camper zurück. Wir werden morgen noch mehr Zeit zusammen verbringen da Jan Schul- und Trainingsfrei hat. Wir machen uns daran, unser Kleider für die Heimreise zu sortieren. In 48 Stunden sind wir schon Flugzeug Richtung London. Leider!

Liebe Grüsse
Sgin
Mery&Budy

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