Sonntag, 20. Juni 2010

Vom Glacier NP zurück nach Kanada mit Bär Alarm


16.6. Mittwoch Es hat in der Nacht zum Teil stark geregnet und es regnet immer noch, wir stehen erst um 9Uhr auf und lassen uns heute viel Zeit mit der Abreise. Der Clark River an welchem unser Campingplatz liegt führt jetzt viel Wasser. Unser nächstes Ziel wäre am 17.6. durch den Glacier NP zu fahren. Gemäss den neusten Road Informationen auf der Homepage von dem NP ist aber die Strasse heute den 16.6 gesperrt wegen Schneeräumung nach einem Lawinenniedergang. Wir entschliessen uns zuerst bis nach Missoula zur fahren und dort im Southgate Mall einwenig shoppen zu gehen und später in die Gegend vom Flathead Lake zu fahren.



Dort werden wir auf dem Wayfarer State Park Campingplatz übernachten. Wir verlassen Deer Lodge, ein Nest mit knapp 2000 Einwohnern wo die Gebäude an der Hauptstrasse doch noch sehr an die alten Zeiten erinnern. Die Fahrt nach Missoula führt durch das Clark River Valley, ein sehr fruchtbares Tal. Dies Tal war früh mit einer Eisenbahnverbindung erschlossen worden und war um die Jahrhundertwende recht umkämpft. Es gibt recht viele Historische „Battlefields“ (Schlachtfelder) welche Zeugen sind von den Kämpfen.



Es war nicht der „Goldrush“ welcher hier zu Schlachten geführt hat, es war das fruchtbare Land welches die ersten Indianer bewohnt und bestellt hatten. Später kamen dann die ersten Siedler welche die Indianer vertreiben und die Eisenbahnlinie bauten.
Nach dem 3 stündigen Zwischenstopp im Shoppingcenter geht es weiter auf dem Intersate 90 und später auf dem Highway 93 Richtung Norden.. Um 18Uhr30 kommen wir im State Park an und nehmen uns eine Campsite. Es ist kein grosser Andrang, den es regnet immer noch, schade, den dieser Campingplatz wäre sicher einer der schöneren auf unserer Reise gewesen. Leider können wir auch heute das Brennholz nicht benutzen, so gibt es ein Menu aus der Pfanne. Reis mit Peperoni und Fleischresten von gestern und dazu eine Morchelsauce. Es ist ein vorzügliches Essen welches Mery gekocht hat. Zum trinken gibt es fast wie immer ein kühler Rose aus dem Hause „Sutter Home“ in Kalifornien. Heute haben wir wieder Zeit zum spielen, zum Glück haben wir wenigstens einen guten Radiosender welcher uns mit Countrymusic unterhält.
Es ist die Kunst vom Schreiben, über einen Tag etwas zu schreiben wo es eigentlich gar nichts zu schreiben gibt.


17.6. Donnerstag Während der Nacht hat sich das Wetter nicht verändert, es „saut“ immer nochj und der Himmel ist mit Wolken überhangen. Gegen 10 Uhr machen wir uns auf den Weg Richtung Glacier NP. Wir fahren vorerst bis Kalispell und gehen dort einkaufen. Die Walmart Kette hat dort einen neuen Einkaufsladen eröffnet in der Grösse Shoppyland mal 2. Der Parkplatz ist fasst voll, ist ja klar was wollen die Leute bei diesem Wetter anderes machen als einkaufen zu gehen. Wir fahren weiter nach Whitefish, dies ist eine ganz reizvolle Ortschaft, das Zentrum ist noch ganz nach dem alten Westernstyle gebaut.



Trotz misslichen Wetterverhältnissen lassen wir unser Mobilhome stehen und machen einen Ausflug durch die Strassen. Es gibt viele reizvolle Läden und Kaffees, wir geniessen beim einen Laden einen guten italienischen Espresso, beim Anderen eine französische Crepe.



Um 15Uhr geht es weiter zum Westeingang des Glacier NP. Die Befürchtungen werden Tatsache, die Sun Road welche über den Loganpass (2025M.ü.M.) quer durch den Park führt ist immer noch geschlossen, da die Schneeräumung noch nicht abgeschlossen ist. Die hat zur Folge, dass wir einen Umweg rund um den Park machen müssen, das sind ja nur 135km bis zum Osteingang nach St.Mary. Der Umweg führt auch über einen kleinen Pass von 1920M.ü.M. hier vermischt sich der Regen mit Schnee. Jetzt wissen wir warum die Ausstellplätze für Schneekettenmontage immer noch gekennzeichnet sind. Wir machen noch einen Abstecher an den Two Medicine Lake.



Dort unternehmen wir eine Kurzwanderung zu dem „Running Eagle Falls“. Das Wetter hat auch seine guten Seiten, wenigstens führen die Wasserfälle viel Wasser. Bei schönem Wetter wäre der Glacier NP wirklich ein überwältigender und eindrucksvoller Park welchen man einfach mal besucht haben muss. Wir fahren weiter bis nach St. Mary und gehen dort Auf den KOA Camping.

18.6. Freitag Wir haben gut und lange geschlafen, ich nutze es aus noch arm Duschen zu gehen, draussen ist es immer noch kühl, der Regen hat zwar aufgehört aber die Wolkendecke ist immer noch tief. Wir nehmen uns genügend Zeit und fahren um 10 Uhr Richtung Glacier NP. Die Sun Road ist auch heute nicht offen.



Beim Visitor Center können Sie auch nicht genau sagen wann die Strasse geöffnet wird. Soweit wie möglich fahren wir trotzdem in den Park, Unterwegs sehen wir am Strassenrand ein Schwarzbären, es ist ein richtiges Prachtexemplar. Wir können ein paar Fotos schiessen und schon ist der Bär wieder weg. Wir fahren bis zum Ende der Strasse und machen dann eine Kehrtwendung. Beim zurück fahren halten wir unterwegs an und besuchen zuerst die St.Mary und dann die Bearings Falls.



Die Wasserfälle sind nicht so spektakulär, aber wenigstens haben wir uns ein wenig bewegt und haben doch auf den zwei Wanderungen über 5km Weg zurück gelegt. Wir verlassen den Park und fahren Richtung Waterton NP, dort werden wir die Grenze nach Kanada überschreiten, es nur ein kleiner Grenzübergang und ist nur im Sommer offen.
Wir treffen einen ganz netten Grenzbeamten an, wir kommen einwenig ins Gespräch, er war 1975 für zwei Jahre in Genf und kennt die Schweiz einwenig. Den Waterton NP besuchen wir nicht näher, wir waren schon zwei mal hier und jedes Mal war das Wetter auch nicht besser, zuhinterst im Park wäre das Grand Hotel vom Prinz of Wales welches auf einer Anhöhung liegt und bei guten Wetter sicher einen Ausflug wert wäre. Wir fahren weiter Richtung Calgary, zwischenzeitlich hat es wieder zu regnen begonnen. Schon als wir vor knapp 3 Wochen hier durchgefahren sind hatte es geregnet. Wenn wir nicht wüssten, dass das Wetter hier auch anders sein könnte müsste man glauben, dass es hier immer regnet. Wir schauen nach einem geeignetem Provincial Park zum übernachten. Es passt nicht so recht, so fahren wir bis ins Kananaskis Valley in den schönen Peter Lougheed PP. Die Fahrt führt über einen 2258M.ü.M. hohen Pass welcher bis zum 15.6 geschlossen ist. Wir kenne diese Gegend von unserem letzten Besuch im Februar als wir schon einmal hier waren. Zu dieser Zeit war hier Hochbetrieb mit Skifahren, jetzt sind fast alle 85 Campingplätze belegt mit Sommerurlauber wenn man das bei 10 Grad so sagen kann. Wir finden einen schönen Campingplatz im dichten Fichtenwald.



Es ist schon recht spät, schnell wird Feuer gemacht um unsere Steaks zu grillen. Heute wird alles verbrannt was wir noch haben, es ist der letzte solche Campingplatz den wir haben. Für die zwei letzten Nächte sind wir in Cochrane, wir haben mit Jan und den Gasteltern noch abgemacht bevor es am Montag nach Hause geht. Es kehrt ein wenig Wehmut ein, wann werden wir wieder nach Kanada kommen? Die letzten zwei Jahre waren doch sehr intensiv, da Jan hier war. Wir geniessen unsere Steaks mit Spinatsalat und einer Flasche kanadischen Rosewein.



19.6. Samstag Es war eine der kältesten Nächte auf unserem Trip da der Schnee doch noch sehr nahe ist. Die Temperatur ist in der Nacht beinahe auf den Gefrierpunkt gesunken, dafür haben sie die Wolken zum grössten Teil verzogen und es gibt Sonnenschein. Schnell entfacht die Sonne ihre Kraft und es wird merklich wärmer. Wir packen zusammen und fahren weiter in den Peter Loughead PP bis zum Interlakes Damm.



Dieser Damm trennt den oberen und unteren Stausee voneinander. Wir unternehmen eine Wanderung entlang des upper Lake, Mery sammelt noch ein paar Schwemmholzstück, ich frage mich nur wie sollen die nach Hause kommen. Wir werden ja dann sehen wenn es uns packen geht was hier blieben muss.



Gegen Mittag fahren wir weiter wir haben mit Jan abgemacht um noch nach Calgary zu fahren denn er hat noch ein paar Einkäufe zu erledigen. Kollege Zach kommt auch mit, gegen 17 Uhr sind wir wieder zurück. Wir fahren auf den Bow Ridge Campingplatz zum duschen und umziehen. Wir sind am Abend bei Jans Gasteltern zum Nachtessen eingeladen. Neben den Gasteltern, Crystel und Kevin sind beide Gastschwestern, Vanessa und Brithny sowie Jan Freundin Caitlin und deren Mutter Diana, anwesend. Letzte Woche hatte Kevin eine 7 Pfund schwere Seeforelle gefangen, ein Teil davon gibt es heute zu Znacht, dazu gibt es einen Schmorbraten sowie Tippgemüse und einen griechischen Salat. Wir verbringen einen unterhaltsamen Abend. Da der Campingplatz um 23Uhr die Pforten schliesst verabschieden wir uns kurz vor 23Uhr und fahren zurück zu unserem Nachtlager.

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