Dienstag, 20. September 2011

OST KANADA FERIEN vom 2.bis 28. September Teil 4

Freitag 16. September Der Campingplatz war nicht gerade der Hit, die Strasse war in der Nähe und der Platz war sehr offen, so, das der Wind am Camper gerüttelt hat. Wir haben nicht gut geschlafen. Die Nacht war sehr kühl und wir stehen erst um halb neuen auf es geht ein starker Wind und der Himmel ist wolkig. Wir haben noch genügend Zeit um zu Duschen, Dumpen (Toilettentank leeren und Frischwasser auffüllen) und andere Dinge zu erledigen. Unsere Fähre geht erst um 11Uhr und wir müssen erst 45Min vor her dort sein. Das Warten bis wir auf die Fähre fahren können verbringen wir mit Lesen. Die Fähre ist nicht so gross, es gehen max. 600 Passagiere und 120 Fahrzeuge drauf. Die Überfahrt dauert 2Std 30Min der St Lawrence Strom ist hier 72km breit. Schon kurz nach dem Ablegen spüren wir den hohen Wellengang, da die Fähre nicht so gross ist spüren wir das schaukeln merklich.

Wie weiter wir raus kommen umso mehr steigt das schaukeln und das flaue Gefühl im Magen. Wir gehen nach draussen auf das Oberdeck um frische Luft zu schnappen. Hier spürt man die Windstärke von fast 100km/h, man kann sich fast nicht auf dem Deck halten und nach kurzer Zeit sind wir wieder unten. An Wal Beobachtung ist bei diesem Wetter nicht zu denken. Ich kann nichts lesen und so versuchen wir ein Romme zu spielen, aber auch nicht lange. Mir geht es am besten wenn ich bei einem Fenster stehen kann und hinaus schaue. Wie nähere wir ans andere Ufer kommen umso besser wird das Wetter und der Wellengang nimmt auch ab, gottlob. Kaum von der Fähre nehmen wir den Hwy 138 gegen Südwesten. Das Wetter beleibt wechselhaft und der Wind wird auch nicht weniger.

Wir fahren 160km bis wir in nach Les Bergeronnes. Au dieser Seite des St Lawrence gibt es nur ein paar Ort welche direkt am Hyw 138 liegen, auf der nördlichen Seite der Strasse gibt es unendliches Lnad welches nicht erschlossen ist. In Les Bergeronnes finden wir einen schönen Campingplatz mit dem Namen „Paradise Marin“ Wir können und einen Platz direkt am Strand aussuchen, aus unserem Schlafzimmer sehen wir direkt auf das 20m entfernte Meer. Wir werden heute sicher besser schlafen. Zum Z,Nacht gibt es Pouletschnitzel und Salat und dazu ein Millerbier. (Wein kann man hier nicht trinken oder ist fast nicht zahlbar) Nach dem essen werden noch die Fotos überarbeitet und dann ist schon Feierabend. Kurz noch ein paar Worte zu Quebec, so wie die hier franzöisch Sprechen hätte sogar mein Französischlehrer in der Realschule Krämpfe gekriegt, die sprechen eine eigne Sprache hier. 90% von den 7.8 Mio Einwohner von Quebec wohnen entlang den St Lawrence Strom zudem ist Quebec 1.67 Mio qkm gross, das ergibt pro qkm 4.5 Personen. (Der Durchschnitt in Kanada ist 2.5 Bewohner pro qkm) Quebec lebt ausschliesslich von der Stromproduktion, (Wasser und Wind) welcher zum Grossteil nach Amerika exportiert wird, die Landwirtschaft spielt hier nur eine Nebenrolle. Kurz vor dem Schlafen gönnen wir uns noch ein frisches Blueberry Muffin mit einen Widberry-Pomegranate Tee.

Samstag 17. September
Wir haben den Wecker auf 7Uhr gestellt, wir wollen heute weiterkommen bis nach Saguenay, auf der 155 km langen Anfahrt wollen wir zuvor noch die Nordseite von dem National Park of Saguenay besuchen. Mit dem klingeln des Weckers öffnen wir unsere „Schlafzimmerfenster“ d.h. die Hecktüren von unserem Camper, damit die Sonne das kalte Gemach wärmt. Ich liege noch im Bett und betrachte das ruhige Meer derweilen Mery bereits Kaffee und Tee kocht. Plötzlich höre ich das Wasserausblasen von einem Wal, „schnell den Fotoapparat“ rufe ich Mery zu, wir spähen auf das Meer und sehen nur zwei Graurobben welche den Kopf neugierig aus dem Wasser strecken. Wohl falscher Alarm meint meine Frau, das hat sie sich aber getäuscht. Keine 200m vor uns tauscht ein Wal auf, wir könne das Luftausblasen und Untertauschen gut hören.

Wir unterbrechen das Frühstück und gehen an die Küste um die Wale zu beobachten, es sind zwei „Petit Rorqual“ (englisch Minkewhale) welche 9-12 Meter lang und bis zu 9-12 Tonnen schwer werden können. Nach einer halben Stunde ist das Spektakel vorbei und wir gehen Frühstücken. Das war aber eine schöne Morgenüberraschung. Es war gar nicht geplant gewesen hier zu übernachten, nicht nur wegen den Walen auch sonst ist es bisher einer der schönsten Plätze gewesen. Wir fahren zuerst bis nach Tadoussac dort müssten wir die Fähre nehmen um den Fjord de Saguenay zu überqueren. Statt der Fähre biegen wir nach Norden ab Richtung Sagaenay, um den Fjord zu umfahren machen wir einen Umweg von 265km, aber auf diesem Umweg liegen die Nord- und Südseite des Nationalparks. Der erste Stopp machen wir nach ca. 35km beim Sector Baie-Sainte-Marguerite. Von hier weg, gibt es eine 7 km lange Wanderung zum „Halte de Beluga“ hier kann man mit Glück die seltenen Beluga Wale beobachten wie sie den Fjord hinauf schwimmen. Wir verbringen schon fast eine Stunde mit beobachten, trotz der Sonne gibt es wegen der kühlen Brise fast klamme Finger. Eine Parkrangerin kommt vorbei und fragt bei einem andren Paar nach wie lange sie schon da sind und ob Sie etwas gesehen haben. Das Paar ist schon seit 8 Uhr hier und hat noch keine Belugas gesehen. Die Parkrangerin leiht uns ein Feldstecher aus um den Fjord besser beobachten zu können. Unterdessen ist 12Uhr30, ich sage zu Mery, dass wir noch bis 13Uhr hier bleiben und dann weiterreisen. Gemäss dem Besuchsbuch wurden gestern um 08Uhr30 zwei Belugas gesehen, bei den Tagen zuvor war nur erfolglose Besuche verzeichnet. Schein doch nicht so einfach zu sein einen Beluga zu sehen. Durch da stetige durch Fernglas schauen flimmern mir schon bald die Augen und manchmal glaube Wale zu sehen obschon es nur eine weisse Welle ist. Aber plötzlich ist es keine optische Täuschung, ich sage zu Mery, da war ein Wal, ich bin mir ganz sicher. Es vergehen weiter Minuten ohne, dass meine Entdeckung bestätigt wird, es kommen schon Zweifel auf, da erblickt Mery zwei Belugas welche in unregelmässigen Abständen kurz auftauchen und wieder verschwinden. Die Distanz von unserer Aussichtsplattform bis zu den Belugas ist sicher 500m, es ist schwierig gute Fotos zu machen, mit unseren Hobbykameras.

Im St Lawrence Strom leben heute noch gerade 500 von ursprünglich mal 5000 Belugas, hier ist der südlichste Ort, wo diese kleinste Walart, lebt. Im Gegensatz zu seinen Artgenossen zieht der Belugawal im Winter nicht den Süden. Fast eine ¾ Stunde sehen wir immer wieder weisse Rücken von Belugas im Fjord. Es ist schon fast 15Uhr als wir wieder bei unserm RV sind. Unterbrochen von ein paar Stopps fahren wir nach Saguenay, hier bestimmen wir den Campingplatz für die kommende Nacht und Tanken. Da es nicht sehr viel Campingplatze zur Auswahl hat, (viel haben schon geschlossen) fahren ins 15 km entfernte La Baie zu Campingplatz „Camping Au Jardins de mon Père. Dies ist ein Privatcamping direkt an einem Fluss, da es Samstag ist hat es auch dementsprechend Betrieb, scheinbar findet hier noch ein Fest statt und auf der anderen Seite des Flusses geht die Eisenbahnlinie hindurch. Das wird wohl nicht so eine ruhige Nacht, wie gestern, geben. Da wir hier kein Grillfeuer machen können werden unsere sehr zarten Terderlion Steaks in die der Pfanne saftige gebraten. Als Beilage reicht Salat und Chips. A wir heute sicher über 200 Fotos gemacht haben nimmt die Beurteilung, welche Fotos behalten werden, mehr Zeit als üblich in Anspruche. Letztlich behalten wir ca. 25 Fotos.

Sonntag 18. September
Gegen unsere Befürchtung war die Nacht ruhig und es kam nur einmal ein Zug vorbei. Als der Wecker um 7 Uhr geht ist es sehr kühl im „Schlafzimmer“ wie noch nie in diesen Ferien. Heizung anlassen und Frühstück kochen, es gibt Spiegeleier mit Schinken. Wir fahren zeitig ab, auf der Südseite des Fjords, Richtung Küste unterwegs besuchen wir noch zwei Overlook wo man auf den Fjord sieht. Wale können wir keine mehr sehen, einzig ein richtig grosses Kreuzfahrtschiff kommt den Fjord hoch. Der Name von dem Schiff ist Eurodam und gehört der Holland-America Line. Bei einem Overlook führt eine Hochspannungstransportleitung vorbei und überquert den Fjord in einer Breite von 1.6 km. Die Masten von dieser 2000 Megavolt Leitung sind gewaltig und haben eine Höhe vom 113m. Der Durchhang der Leitung vom Sommer zum Winter variiert in der Mitte des Fjords um 30m. Diese 460km lange Transportleitung wurde ab 1960 erstellt und 1970 in Betrieb genommen, Sie bringt Strom für die Stadt Quebec, mit einer solchen Leitung können eine halbe Million Haushalte mit Strom versorgt werden.
Weiter fahren wir bis an die Küste noch Saint Siméon, von dort fahren wir wieder Nordwärts zurück Richtung Fähre. Auf dieser Seite wo der Fjord in den St Lawrence Strom mündet gibt es einen kleinen Nationalpark wo man beim alten Leuchtturm Wale beobachten kann. Das Meer ist dunkelblau und glatt uns so geht es nicht lange und wir sehen die weissen Rücken von Belugas, sie sind aber doch weit draussen bei der Mündung und so ist es nicht einfach Fotos zu machen.

Durch ein Fernrohr, welches der Parkranger zur Verfügung stellt lassen sich die Belugas gut beobachten. Es hat etliche Belugasmütter dabei die die Jungen, welche grau sind, noch auf dem Rücken tragen. (2 Jahre) Wir beobachten das Schauspiel eine ganze Stunde, bis mit dem einsetzen der Flut die Belugas den Fjord hoch ziehen. Wir fahren 80km weiter bis nach La Malbaie, dort füllen wir wieder mal den Kühlschrank und fahren zum Camping „Dallaire“ in Saint Anne des Lacs. Der Name ist schöner als der Campingplatz selber, aber wir wollen nicht noch weiter fahren. Genau hier passiert dann das Ungeschick, ich schliesse wieder mal den Schlüssel ein, ausser der Toilettentasche von Mery ist alles eingeschlossen. Wir haben ja Übung mit dem aufbrechen von einem Camper, das uns das Gleiche schon vor 2 Jahren passiert ist. Schnell mal ist das richtige Holzstück gefunden um bei der 2. Seitentüre die Scheibe soweit heraus zu spannen das wir mit einer Plastikschnur zu dem Türentriegelungsknopf kommen, mit etwas Glück und Geschick könne wir die Schnur darüber stülpen und den Riegel hoch ziehen. Das ganze hat nicht mal 10min gedauert.
Das kann dir nur bei einem Amerikaner Auto passieren, dass man den Schlüssel einschliessen kann. Dafür gönnen wir uns ein Angus Steak zum Z,Nacht mit Teigwaren und Salat, dazu gibt es ein kühles Millerbier. Es ist noch immer recht warm, der ganze Tag hatte die Sonne geschienen und es war T-Shirt Wetter, hoffe die Nacht wird nicht so kalt. Es gibt auch heute wieder recht viele Fotos zum löschen von den Belugas.

Montag 19. September Ich erwache schon bevor der Wecker um 7 Uhr losgeht, ich habe das Gefühl, dass es jeden Morgen frischer ist. Ich lasse die Heizung an, als wir die Vorhänge hochziehen ist es mir klar, schon wieder eine Premiere, es hat Bodenfrost, draussen ist alles weiss. Über dem See ist Nebel aber der Himmel ist wolkenlos, es wir einen schönen Tag geben. Nach dem Frühstück machen wir uns Zeit auf den Weg, unser erstes Ziel ist der Parc National de Jardin.

Am Rande vermerkt, gestern haben wir die 4000km Grenze überschritten. In diesem Park gibt es vier verschiedene Vegetationen zu sehen. Tundra, Taiga, Laub und Nadelwald. Wenn man eine 7 stündige Wanderungen machen würde, hätte man Ausblick auf einen Meteoritenkrater mit mehreren 100m Durchmesser.

Anstelle dieser Wanderung machen wir zwei kürze Wanderungen an den schönen Seen entlang. Leider beobachten wir ausser ein paar Vögeln keine weiteren Wildtiere. Vielleicht liegt es daran, dass alles sehr offen ist, da 1999 57qkm von diesem Park bei einem Waldbrand zerstört wurde. Kurz nach dem Mittag fahren wir wieder den gleichen Weg zurück, da die Strasse durch den Park gesperrt ist. Unser nächstes Ziel ist ein Naturschutzgebiet ca. 30km vor Quebec. Hier sammeln sich im September und Oktober Schneegänse auf ihrem Durchzug. Beim Eingang wird uns erklärt, dass zurzeit noch keine Schneegänse da sind, wir können uns den Eintritt ersparen und suchen uns einen Campingplatz kurz vor Quebec. Gemäss Wetterbericht ist es morgen schlecht so, dass wir geplant haben ein Ausflug in die Stadt Quebec zu unternehmen. Der Capingplatz mit dem Namen Turmel ist nicht so schlecht, wenigstens sind die Duschen schön und modern und das WIFI funktioniert auch nicht schlecht. Mery aktualisiert das FB mit Fotos und ich möchte wieder mal was in den Blog stellen. Am Herd steht heute Abend der Chef persönlich und macht gebratene Pouletstreifen mit Reis und Salat. Übrigens das Wetter war den ganzen Tag fast wolkenlos bei über 20 Grad, wir können uns gar nicht vorstellen, dass es morgen regnen soll, warten wir es doch einmal ab auf alle Fälle wird hier am St. Lawrence Strom die Nacht nicht so kalt.

1 Kommentar:

  1. Wale beobachten, das ist wirklich toll, das wünsche ich mir auch mal noch! also, falls wir mal nach Kanada oder in die Staaten reisen, müsst ihr uns vorher noch einen Kurs in Autoknacken geben, abgemacht? Ich freue mich auf den nächsten spannenden Bericht und geniesse hier die schönen Herbsttage, vielleicht sogar noch mal einen Schwumm in der Aare! Ba

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