5. Teil vom 9.9 bis 10.9
Sonntag 9.9. Die
ganze Nacht hat es nicht geregnet, nein „äs het gschiffet“ und es ist kühl in
unserer „Wohnung“, Gleichwohl geht es zeitig ab Richtung Haines das liegt
wieder in Alaska. Jetzt sind wir noch im Yukon CND und fahren die nächsten
240km durch BC (Britisch Columbia) und machen wieder die Immigration in die
USA. Vor der Abfahrt müssen noch die Tanks geleert und Frischwasser aufgetankt
werden. Da geht es los im strömenden Regen, die Strasse steigt an bis auf 850m
ü.M und schon bald gibt es die ersten Schneeflocken und es liegt Schnee auf dem
Land, die Strasse ist mit Matsch bedeckt. Der höchste Pass heute ist auf 1050m
na da können wir je gespannt sein wie das rauskommt, Es hast fast keine
Vegetation auf dieser Höhe, die Baumgrenze liegt bei 600m ü,M auch säumen keine
gelb leuchtenden Birken den Strassenrand. Rechts und links können wir manchmal
durch die Wolken die Schneeberge sehen. Die Immigration in die USA geht diesmal
schnell, da wir von dem letzten Grenzübertritt noch den grünen Zettel im Pass
haben. Auch unser Feuerholz können wir diesmal behalten, wir haben es ja in
Alaska gekauft.
Auch das Wetter bessert sich jetzt langsam und wie weiter es
runter geht, Haines liegt am einem Meerarm vom Pacific, umso mehr lichten sich
die Wolken. 30km vor Haines kommen wir in ein Gebiet wo es die grösste Kolonie
von Weisskopfadler gibt. Wir sehen von der Strasse aus zwei Junge
Weisskopfadler welche sich um eine Vorherrschaft auf einem Baum streiten.
Weiter geht es durch das „Alaska Chilkat Bald Eagle Preserve“ aber
Weisskopfadler sehen wir keinen mehr, es ist auch sehr breites Gebiet und so
können wir die andere Seite vom Chilkot River gar nicht einsehen. Wir
entschliessen uns nach Haines zu fahren, dort einzukaufen und dann einen
Campingplatz auf den Chilkoot Lake Campground zu sichern. Unterdessen es ist
kaum zu glauben scheint die Sonne, auf dem zum Campingplatz halten wir noch der
der Fährhaltestelle an. Für unsere Weiterreise nach Skagway müssen wir eine
Fähre nehmen und die geht nur 1x pro Tag, so muss man zeitig einen Platz
reservieren.
Wir fahren weiter, die enge Strasse zum Campingplatz führt an
einer ca. 50m breiten Stelle des Chilkoot River entlang, hier ist eine bekannte
Stelle wo man am Abend und Morgen Grislybären sehen kann, Welche im Wasser
stehen und die Lachse aus dem Fluss fischen. Es gibt noch andere Touristen
welche das Gleiche im Sinne habe, wir reservieren unseren Campingplatz und das
es schon 18Uhr entschliessen wir uns zurück zu fahren um unsere Glück zu versuchen
einen Grisly zu sehen. Wir müssen die 4km ganz zurück fahren um zu wenden, kaum
den RV gewendet kommt uns schon ein Grisly auf der Strasse entgegen, nur wenige
Meter von unserem RV geht der Bär an uns vorbei und verschwindet im Wald. Wir
fahren wieder die Strasse zu unserem Campingplatz hoch, auf halber Strecke
können wir unseren RV auf einem Ausstellplatz parkieren, jetzt heisst es
warten. Das Flussufer liegt nur etwa 15m von uns weg und dort sehen wir wie
sich die Lachse tummeln, also ein guter Platz um Ausschau zu halten. Schon bald
sehen wir die ersten Weisskopfadler welche Lache fangen und dann auf die Bäume
fliegen um Diese zu verspeisen.
Nach ca. 30 Min kommt ein älterer Ami Tourist
mit Fernglas und geht an uns vorbei zum Ufer und setzt sich dort auf einen
Stein um die die Adler zu beobachten. Wir sagen zueinander „der ist doch nicht
ganz normal, setzt sich direkt ans Ufer wo es nur so von Lachsen wimmelt und
überall steht, dass es hier sehr gefährlich ist weil es viel Grislybären gibt“
Wir beobachten die Gegend, plötzlich wie aus dem nichts kommt von vorne ein
richtig grosser Grisly aus dem Wald und steuert direkt auf das Ufer zu wo der
Mann sitzt, eilig rufen wir dem Mann er solle sofort zurück kommen, ein Grisly
sei im Anmarsch, ungläubig kommt er zurück und versteht unsere Aufregung zuerst
nicht, erst, als 10 Sekunden später, der grosse Grisly dort beim Ufer auftaucht,
wo er zuvor gesessen ist bedankt er sich bei uns. Der Grisly hält sich längere
Zeit dort beim Ufer auf und frisst ab und zu noch Lachresten, bis es wieder im
Wald verschwindet. Wir bleiben noch weiter hier auf unserem Posten und werden
noch mit einem dritten Bären belohnt, diesmal auf der anderen Seite vom Fluss.
Wir warten bis es fast finster ist und fahren dann zurück zum Campingplatz.
Bärenbeobachten macht hungrig, ah ja ich habe es fast vergessen, unterdessen
regnet es wieder richtig so das wir kein Grillfeuer machen können. So gibt es Reis mit Tomatensauce und
Schinken. Heute gibt es kein Romeé mehr, Mery führt von gestern nach fünf
Runden mit 41:77, denn wir vollen Morgen früh um 6Uhr nochmals nach vorne
fahren um Grislys zu beobachten.
Montag 10.9. „The
early Bird catch the worm” Nach diesem Motto stehen wir kurz nach 6 Uhr auf und
fahren wieder zu der gleichen Stelle wie gestern. Auf der Strasse sieht man
noch viele Überreste von Lachse welche halb gefressen sind, das sind die Spuren
von den nächtlichen Streifzügen der Bären,
Wir müssen nicht lange warten und
schon erblicken wir den ersten Grisly. Es ist der gleiche Bär, welcher wieder
an der gleichen Stelle erscheint. Er streift dem Ufer entlang und sucht sich
die besten Lachse aus. Die Grisly nehmen nur die Lachse welche schon rot sind
und dann wir nur der rote Laich und die besten Stücke vom Lachse gefressen, der
Rest lässt man für die Möwen liegen. Bald darauf entdecken wir auf der anderen
Uferseite einen weiteren grossen Grisly welcher dieser Seite den Fluss entlang
hochgeht. Da die Wolken tief sind und die Dämmerung dementsprechend finster,
ist es schwierig gute Fotos zu machen. Wir können aber 2 gute Videos drehen,
als es heller wird verschwinden die Bären im Gebüsch.
Ausgewachsener Bald Eagle nach ca. 5 Jahren |
Wir waren alleine auf der
Pirsch, aber jetzt tauchen Touristen auf mit riesigen Teleobjektiven und
wundern sich warum sie keine Bären sehen. ( „Man spricht deutsch“ lässt
grüssen. Wir sind erstaunt wie sorglos diese Touristen mit Kleinkinder der
Strasse entlang spazieren. Noch vor einer knappen halben Stunde ist hier ein
4-500kg schwerer Grisly 10m neben der Strasse dem Ufer entlang gegangen. Jetzt
wo die Grislys weg sind kommen die Bald Eagles (Weisskopfadler) und fressen das
was sie Bären liegen gelassen haben. Wir schiessen noch ein paar Fotos und
fahren dann Richtung Haines, unterwegs, bei einer „Rest Area“ halten wir an und
machen uns das Frühstück mit Ausblick auf die Bergen.
3-4 jähriger Bald Eagle (Weisskopfadler) |
Es ist schon 10Uhr als
wir nach Haines fahren und uns den Ort anschauen, es hat nicht viel zu bieten,
ein paar alte Häuser und viele verlotterte Bauten. Wir besuchen die „Bald Eagle
Fundation“ welche hier zum Schutz der Adler gegründet wurde. Es gibt viele
interessante Informationen und auch eine echt schöne und grosse Ausstellung mit
allen Tieren die hier vorkommen. Es gibt auch noch eine „live“ Fütterung von
einem „Bald Eagle“
Anschliessend ist ein
Ausflug in den „Chilkat Penigsula State Park“ geplant, von hier hat man einen
tollen Ausblick auf den Davidson und auf den Rainbow Glacier. Der Davidson
Glacier reicht fast bis ins Meer und vom Rainbow Glacier stürzt sich das
Gletscherwasser über einen hohen Wasserfall Richtung Meer.
Rainbow Glacier |
Das Wetter hält sich
in Grenzen, aber auch heute geht es nicht ohne Regen. Zurück in Haines fahren
wir nochmals den Chilkot River entlang um noch weitere Bald Eagles zu sehen.
Fast am Ende des Reservates haben wir Glück und können einen jungen Bald Eagle
bei seinen ersten Flugversuchen beobachten. Der weisse Kopfschmuck und die
weissen Schwanzfedern bekommt ein Bald Eagle erst mit etwa 5-6 Jahren wenn er
erwachsen ist. Das Gewicht von bis zu 10kg kann er sich aber schon früher
angefüttert haben. Zwischendurch haben wir wieder mal Kontakt mit Jan, sie
haben in Lethbridge einen Steppenbrand in der Nähe von der University so, dass
Teile von der Uni und umliegende Häuser evakuiert werden mussten. Es ist
langsam Abend und wir suchen uns eine „Rest Area“ wo „Overnight Camping“
erlaubt ist. So ersparen wir uns die Kosten für einen Campingplatz und haben
alles was wir brauchen, Feuerstelle, Picknick Tisch mit Bank und trocken
Toiletten. Leider sind die Wetteraussichten für die letzten Tage nicht viel
besser als bisher, es erwartet uns neben Regen und Sonne auch Nachtfrost bis -4
Grad. Da wir heute früh dran sind werden wir sicher unser angefangenes Romeé
fertig spielen. Trotz „kühlem“ Wetter wird der Grill angefeuert und es gibt
wieder mal ein „New York“ Steak vom Grill dazu einen kühlen Rosé aus dem Hause
„Sutter Home“ The Steak was great,
Haines AK |
Indianer Siedlung |
Stammeshaus der Klukwan Indianer |
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