Sonntag, 9. September 2012

YUKON-ALASKA 23.Aug. bis 17. Sept. 2012 Teil 4

4. Teil vom 4.9 bis 8.9


Dienstag 4.9.              In der Nacht hat der Wind nachgelassen, um 8Uhr gibt es Frühstück. Ich versuche ein 3 Min. Ei zu machen was mir gar nicht so schlecht gelingt. Am Horizont sieht man noch die restlichen Sonnenstrahlen, es zieht Bewölkung auf. Wir machen in Kenai noch ein paar Einkäufe, u.a. kaufe ich ein 12Volt 180W Ladegerät um während der Fahrt auch diejenigen Geräte aufzuladen für welche wir sonst einen Stromanschluss benötigen.  (Laptop, und Batterien von den Fotoapparaten) 

Wir haben am morgen beschlossen die Kenai Halbinsel wieder zu verlassen, weil die Wetterausichten weiterhin schlecht sind. Wir haben keine Verpflichtung hier zu bleiben und im Yukon ist das Wetter besser. Nur liegt der Yukon nicht gleich um die Ecke sondern ca. 1800km weiter im Osten. Da es hier, auf der Kenai Halbinsel,  nur den Sterling- und Seward Hwy gibt sind wir gezwungen auf dem gleichen Weg zurück zu fahren wie wir gekommen sind, natürlich ohne den 120km Abstecher nach Seward. Alsbald hat der Wetterbericht recht, es beginnt zu regnen und wie weiter wir Richtung Anchorage fahren umso heftiger wird der Regen und der Wind. Der Seward Hwy führt durch ein Tal, dass man sich verstellen kann, wie man über den Albula- oder Oberalppass fährt.  Nur liegt dieses Tal auf 230m ü.M die Vegetation ist ähnlich, es hat fast keine Bäume sondern nur Büsche und an den Hängen rechts und links hat es noch Schneereste vom letzten Winter. Die Fahrt ist lange und als wir nach 4 Stunden Anchorage passieren sind wir Mitten in der Sturmfront, die Sturmböen sind zum Teil so heftig, dass die grossen Trucks auf den Pannenstreifen stehen. Wir machen auch Halt um unser Tagesziel fest zulegen. Hier bei diesem Ausstellplatz für eine Fussgängerbrücke über einen kleinen Fluss zu einem Damm welcher als Abgrenzung zum grossen Fluss führt. Wir machen einen kleinen Spaziergang über den Damm uns stellen fest, dass hier alte Auto begraben sind. Als wir alles näher betrachten, sehen wir, dass der ganze Damm welcher sicher 80m lang ist aus alten Auto besteht. Es wurde Erde über die Auto geleert und Bäum gepflanzt. Jetzt kommen langsam die Autos wieder zum Vorschein und werden zum Teil fast in den Fluss gespült. Nach den Autos und den Bäumen zu urteilen, ist der Damm sicher 50 Jahre alt. Wir fahren 80km weiter den Old Glenn Hwy Richtung Glennallen entlangt. Ziel ist der King Mountain State und Recreation Park der direkt am Knik River liegt. Hier hat sich das Wetter etwas beruhigt. Danke dem trockenen Feuerholz, welches wir immer mitführen, können wir in unserem Grill ein Feuer machen und uns ein Steak grillen, dazu gibt es Tomaten-Spinatsalat. Ich denke, dass wir heute unser Romeé spiel zu Ende spielen.

Mittwoch 5.9.             Vorne weg, ich habe das Spiel mit 189 gegen 190 Punkte gewonnen. Gut es gab noch Diskussionen weil ich geschrieben habe, aber 1 Punkt 0st 1 Punkt. Um halb acht ist Tagwacht, das Wetter zeigt sich von der besten Seite, in der Richtung wo wir hinfahren ist blauer Himmel, hinter uns sieht es aber immer noch nicht besser aus. Als wir aufbrechen sehen wir aber, dass auf der rechten Talseite hinter den Bergen sich schon wieder schwarze Wolken gegen die schneebedeckten Gipfel drängen und mit aller Kraft den Bergkamm überwinden möchten. Wir geben Gas und fahren den Glenn Hwy Richtung Glennallen. Links schein die Sonne an die Berggipfel, rechts hat es schwarze Regenwolken. So fahren wir das Tal hoch, es geht über einen Pass der auf 1025m ü.M liegt. 
Matanuska Glacier

Von weit her sehen wir den Matanuska Glacier welcher sich bis in die Talsohle ergibt. Wir zweigen ab zum Glacier Park. Nach dem Eintritt von US$ 40.00 können wir bis auf 1.5km an den Gletscher fahren. Von dort weg führt ein Weg bis hin zum Gletscher. Mit einem halbstündigen Marsch sind wir direkt beim Gletscher. Den Gletscher darf man aber nur mit Bergführer und der entsprechenden Ausrüstung begehen. 


Wir geniessen den Sonnenschein und die herrliche Aussicht auf den Gletscher. Nach über zwei Stunden geht es weiter auf den Glenn Hwy, durch die Sonne welche uns heute begleitet, erstrahlen die Herbstfarben in einem fast unnatürlichen Kleid. Nach Tagen im Regen haben wir es uns auch verdient. Wie näher wir nach Glennallen kommen umso offener und breiter wird das Tal. Immer wieder machen wir Halt um die Aussicht zu geniessen, kurz vor Glennallen sehen wir links auf einem Ausstellplatz ein bekanntes Fahrzeug, es sind das Bündner Pärchen welche wir vor über 2000km in Chicken getroffen haben. Sie sind mit ihrem eigenen Auto auf einer 2 jährigen Nord- Südamerika Reise. Wir stoppen bei ihnen und erzählen uns gegenseitig was wir die letzten Tage erlebt haben. Da sie eine ähnliche Route fahren kann es sein, dass wir sie nochmals treffen. Sie haben eine Homepage: www.world-patrol.ch Wir fahren weiter bis Glennallen, hier wird aufgetankt und nochmals die Wetterberichte studiert, so entschliessen wir uns ins südliche Valdez zu fahren, die Ortschaft liegt direkt am Gulf von Alaska. Hier endet auch die Trans-Alaska Pipline welche von der Prudhole Bay, welches kurz vor dem ewigen Eis liegt, über 800 Meilen bis nach Valdez führt, hier wurde am 20 Juni 1977, nach vier Jahren Bauzeit, der erste Oeltanker beladen. Täglich werden 1.5 Millionen Barrel durch diese Pipeline befördert. Die ganze Pipeline ist ist Zick-Zack Kurs verlegt, der Grund ist, wegen den klimatisch bedingten Erdbewegungen, bleibt die Pipeline „elastisch“ und reisst nicht, auch grössere Erdbeben kann die Pipeline, welche zusätzlich auf Stelzen steht, überstehen.










Auf den Squirrel Creek Statepark halten wir an zum übernachten. Der Grillchef hat vergessen die Steaks aus dem Gefrierfach zu nehmen, so gibt es Toastbrot gefüllt mit Schinken und Käse, dazu Salat und Chips. Es muss ja nicht immer ein Steak sein.





Donnerstag 6.9.          Wir haben noch Romeé gespielt, nach 7 Runden steht es nach Verlustpunkten 7:105 für mich. Wir haben den Wecker auf 7 Uhr gestellt, in der Hoffung in der Morgensonne nach Valdez zu fahren. Ja die Morgensonne ist irgendwo nur nicht hier. Es ist bewölkt und wir fahren Richtung Valdez. Unterwegs hat es immer wieder Ausstellplätze wo man kleinere Wasserfälle betrachten kann. Es beginnt aber auch wieder zu regnen, kurz vor dem Thomson Pass 835m ü.M kommt rechts der der Worthington Glacier zu sehen. Es führt eine Strasse in die Nähe und von dort ein Fussweg. Da es aber stark regnet verschieben wir den Fussmarsch auf den Rückweg. Vom Thomsonpass geht es steil abwärts Richtung Valdez. 

Zwischen Pass und Valdez liegt noch der Keystone Cayon hier hat es etliche schöne Wasserfälle, der Grösste ist der Bridel Veil Fall mit einer Höhe von fast 60m. Die Fahrt geht weiter, kurz vor Valdez biegt rechts eine Strasse ab zu einer Lachsfischfabrik, dort wird ein Bach in die Fabrik umgeleitet wo im Herbst die Lachse hoch schwimmen um zu laichen. Hier hat man auch die Möglichkeit Grislybären zu beobachten. 

Die Strasse für direkt am Gulf von Alaska entlang, als ersten sehen wir tausende von Möwen welche Lachse fressen. Es ist Ebbe und da verenden hunderte von Lachse welche es bei Flut nicht geschafft haben den Bach hoch zu kommen. Wir fahren weiter, hier wo jetzt das Wasser tiefer ist sehen wir Seerobben, welche sich an den Lachsen vollfressen. Wir fahren bis ans Ende der Strasse aber einen Grislybären sehen wir leider nicht. Wir denken wir müssten bei Flut hier sein, wenn die Lachse vom Meer her den Bach erreichen. Wir beschliessen nach Valdez City zu fahren, aber das ist nichts Sehenswertes. So wie eben eine Stadt ist die davon lebt, dass grosse Öltanker beladen werden und eine grosse Ölraffinerie betrieben wird und zum anderen regnet es dauernd. Wir machen uns wieder auf den 180km Rückweg bis Glennalllen. 

Ausserhalb von Valdez kann man noch bei einer Strassenunterführung Lachse beobachten welche versuchen einen Bach hoch zu schwimmen. Wir schauen eine gewisse Zeit dem Schauspiel zu, steigen dann in unseren RV und drücken aufs Gas. Unterwegs bis Glennallen machen wir nur noch beim Gletscher Halt um den Fussmarsch zu machen, das Wetter ist nicht besser, so heisst es Regenschutz anziehen uns raus. Auch ohne Sonnenschein ist es eine beeindruckende Kulisse die hier geboten wird. Nach einer halben Stunde sind wir zurück und so geht es das Tal auswärts weiter nach Norden. Auf Richardson Hwy zwischen Valdez und Glennallen hat es auch etliche Baustellen wo man schon mal 10-15Min warten muss. Kaum zu glauben, 20km nach dem Gletscherausflug scheint nun die Sonne und wir sehen endlich die Berge vom Wrangell- St Elias Nationalpark welchen wir streifen. Dieser NP ist der grösste NP von Amerika, auch der zweithöchste Berg der USA gibt es hier, es ist der Mt. Logan mit über 6000m, daneben hat es drei Fünftausender und etliche Viertausender  in diesem Park. Einer der bekanntesten Berge ist der Mt. St. Elias, er gilt und der Heliski Freaks als ein Favorit. In Glennallen zweigen wir ab Richtung Tok, nach 20km in Gakona fahren wir auf den RV and Cabin Park und installieren uns für die Nacht. Trotz Sonnenschein können wir kein Feuer machen wegen dem Wind, so gibt es Steaks aus der Bratpfanne. Mal schauen ob wir heute das Spiel noch zu Ende bringen.

Freitag 7.9.     Ja, das Spiel haben wir beendet mit einer vernichtenden Niederlage für Mery 151:7 ich habe 9 von 10 Spielen gewonnen. Um 9 Uhr machen uns auf den Weg, um auf den Tok Cutoff Hwy, Richtung Tok zu fahren, die Strasse für durch ein weites Tal auf 500-750m ü.M. Rechts von uns sehen wir ansatzweise die hohen Berge von dem Wrangell St. Elias NP die Bergspitzen sind mit Wolken verhangen. Wir weiter wir fahren umso schöner wird das Wetter, beidseitig der Strasse stehen die Birkenbäume in ihrem goldfarben Kleid Spalier. Es gibt immer wieder mal die Möglichkeit auf einem Ausstellplatz anzuhalten und die Aussicht zu geniessen. 

Mit der Sonne ist auch die Wärme gekommen welche wir seit Tagen vermissen. Kurz vor Tok machen wir halt, 








Es führt ein alter Weg den Hang hinunter zu einem See, wir gehen dem Weg entlang, nach etwa 1km sehen wir auf den Weg frische Tierspuren, bei näherem betrachten stellen wir fest, dass es sich um Bärenspuren handeln müssen. Nach der Grösse und den Krallen muss es ein Grisly sein. Da es letzte Nacht geregnet hat und die Spuren frisch sind entscheiden wir uns nicht weiter zu gehen und wieder zu Auto zurück zu gehen. Wir setzen unsere Reise fort bis nach Tok. Hier waren wir schon mal am 28.8. nach dem überqueren von dem Hwy „Top of the World“ Wir kaufen die nötigsten Sachen ein und fahren auf dem Alaska Hwy No.1 Richtung Grenze zu Kanada, dass sind immer noch 160km.Wir staunen immer wieder beim Einkaufen wie teuer hier Lebensmittel sind, so kostet ein Brot von 430gr 4.30US$ und ein 2 Liter Milchbeutel auch über 4 US$. Da das Wetter wirklich schön ist entschliessen wir uns noch, vor der Grenze, auf einem Gratiscampingplatz (Lake View Recreations Park) uns für die Nacht einzurichten. 

Dieser liegt wirklich schön an einem See welcher keinen Name hat. Es ist unterdessen 17Uhr30, wir machen ein schönes Lagerfeuer, über der Glut werden zwei „New York Steak“ gegrillt. Dazu gibt es Spinat-Tomaten-Broccoli Salat und einen kalifornischen Woodbridge Rosé.  







Es ist ein Festmahl, dazu geniessen wir die Sonne und der direkt Ausblick auf den See. Ja, das haben wir uns verdient mal im T-Shirt bei Z,Nacht zu sitzen. Es ist einer der schönsten Campingplätze die wir bisher hatten und das noch gratis. Aber sobald sie Sonne verschunden ist zieht Wind auf und es wird kühl, so dass wir uns in den RV zurück ziehen.

Samstag 8.9.               In der Nacht hat wieder Regen eingesetzt, wir fahren gleichwohl zeitig ab, da wir eine lange Strecke, auf dem Alaska Hwy, vor uns haben. 
Unser neues Home

Unser Ziel ist Haines Junction, das ist die Kreuzung wo der Alaska Hwy nach Whitehorse abzweigt und wir dann auf dem Haines Hwy weiter fahren bis Haines. Die Wolken hängen tief und so wie es aussieht werden wir heute nicht viel Sonne sehen. Dieser Streckenabschnitt ist eines der ersten Teilstrecken vom Alaska Hwy welcher gebaut wurde um von Whitehorse nach Fairbanks zu gelangen, dies vor allem wegen den Goldfunden bei Fairbanks. Der Hwy führt in einer Höhe von 600 bis 1000m ü.M. durch ein weites Tal. Bei einem Ausstellplatz wo es ein Informationscenter hat machen wir kurz Rast, hier begegnen wir wieder den Bündner. Wir tauschen kurz ein paar Informationen aus über die weitere Route, sie werden in Haines Junction Richtung Whitehorse fahren, so, dass wir einander kaum mehr treffen werden. Nach 45km kommen wir an den Grenzübertritt nach Canada, dies geschieht ohne grosse Formalitäten und auch unser Feuerholz können wir behalten, wir sind jetzt wieder im Yukon. 

Kluane Lake
Rechts beginnt alsbald der Kluane Nationalpark mit Bergen welche über 3000m hoch sind. Leider sehen wir die Gipfel nicht wegen den tief hängenden Wolken. Die Strasse ist alles andere als gut, immer wieder kommen Kiesabschnitt und grosse Unebenheiten. Auch auf dieser Strecke werden wir von herbstfarbenen Birken begleitet. Auf einen der vielen Seen welche wir entlangfahren entdecken wir ein Trompeterschwan Paar mit zwei Jungschwänen. Das gibt ein gutes Fotomotiv. Wir hatten schon heute morgen das Gefühl, dass der Kühlschrank nicht mehr so richtig kühlt, wir haben das Thermometer reingelegt und jetzt haben wir aus die Gewissheit, es ist über 10 Grad im Kühlschrank. Obschon alle Anzeigen auf Normal stehen und die Gasbrenner funktioniert wird der Kühlschrank nur noch wärmer. Wir suchen die Lösung im Fahrzeughandbuch, aber ohne Erfolg. Oberhalb von dem Kühlschrank ist noch ein Gefrierfach das jetzt auch nicht mehr gefroren aber noch kalt ist. So werden die wichtigsten Sachen umgelagert. Da wir abseitig von jedem Telefon sind, (Natel geht in Yukon sowieso nicht) werden wir heute Abend mal mit Faserway telefonieren. Ich kann es vorne wegnehmen, der Anruf war ohne Erfolg, die Hotline hatte keine Lösung und Faserway Whitehorse ist erst am Montag wieder erreichbar.

Kurz vor unserem Tagesziel geht noch ein 4km langer Offroad Weg zu den alten Häuser von „Silver City“ Wer mal Karl May gelesen hat dem kommt der Ort bekannt vor. Hier wurde mal nach Gold gegraben und gegen die Indianer gekämpft. Seit das Landstück an einen Privaten verkauft wurde, verlottern die Häuser vollends. 




Gegen 17 Uhr erreichen wir Haines Junction, als ersten gehen wir tanken, wie wir so warten, wer kommt auch zum tanken, die Bündner. Da die Tankstelle an der Kreuzung liegt ist es definitiv das letzte Mal, dass uns die Wege kreuzen. Wir gehen auf den Kluane RV Park nehmen eine Campsite mit Strom um zu schauen ob der Kühlschrank mit Strom wenigstens geht, ja er funktioniert. Der Campingplatz kostet nur 20CD$ ist aber auch nicht mehr wert. Nicht mal das WIFI funktioniert richtig. 



Es reicht um warm zu duschen und den Kühlschrank runter zu kühlen. Zum z,Nacht gibt es Teigwaren mit einer Sauce. Wir hätten einen wunderbaren Ausblick aus dem Heckfenster auf dien schneebedeckten Berge vom Kluane NP. Aber es schüttet in Strömen und die Wolken verdecken jeden Ausblick. Ich hätten den Tagesbericht auch kürzer fassen können wie: 350km im Regen gefahren, 2 Schwäne gesehen, die alten Häuser von „Silver City“ besucht, Campingplatz genommen.

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