4. Teil vom 4.9 bis 8.9
Dienstag 4.9. In der Nacht hat der Wind
nachgelassen, um 8Uhr gibt es Frühstück. Ich versuche ein 3 Min. Ei zu machen
was mir gar nicht so schlecht gelingt. Am Horizont sieht man noch die
restlichen Sonnenstrahlen, es zieht Bewölkung auf. Wir machen in Kenai noch ein
paar Einkäufe, u.a. kaufe ich ein 12Volt 180W Ladegerät um während der Fahrt
auch diejenigen Geräte aufzuladen für welche wir sonst einen Stromanschluss
benötigen. (Laptop, und Batterien von
den Fotoapparaten)
Wir haben am morgen beschlossen die Kenai Halbinsel wieder
zu verlassen, weil die Wetterausichten weiterhin schlecht sind. Wir haben keine
Verpflichtung hier zu bleiben und im Yukon ist das Wetter besser. Nur liegt der
Yukon nicht gleich um die Ecke sondern ca. 1800km weiter im Osten. Da es hier,
auf der Kenai Halbinsel, nur den
Sterling- und Seward Hwy gibt sind wir gezwungen auf dem gleichen Weg zurück zu
fahren wie wir gekommen sind, natürlich ohne den 120km Abstecher nach Seward.
Alsbald hat der Wetterbericht recht, es beginnt zu regnen und wie weiter wir
Richtung Anchorage fahren umso heftiger wird der Regen und der Wind. Der Seward
Hwy führt durch ein Tal, dass man sich verstellen kann, wie man über den
Albula- oder Oberalppass fährt. Nur
liegt dieses Tal auf 230m ü.M die Vegetation ist ähnlich, es hat fast keine
Bäume sondern nur Büsche und an den Hängen rechts und links hat es noch
Schneereste vom letzten Winter. Die Fahrt ist lange und als wir nach 4 Stunden
Anchorage passieren sind wir Mitten in der Sturmfront, die Sturmböen sind zum
Teil so heftig, dass die grossen Trucks auf den Pannenstreifen stehen. Wir
machen auch Halt um unser Tagesziel fest zulegen. Hier bei diesem Ausstellplatz
für eine Fussgängerbrücke über einen kleinen Fluss zu einem Damm welcher als
Abgrenzung zum grossen Fluss führt. Wir machen einen kleinen Spaziergang über
den Damm uns stellen fest, dass hier alte Auto begraben sind. Als wir alles
näher betrachten, sehen wir, dass der ganze Damm welcher sicher 80m lang ist
aus alten Auto besteht. Es wurde Erde über die Auto geleert und Bäum gepflanzt.
Jetzt kommen langsam die Autos wieder zum Vorschein und werden zum Teil fast in
den Fluss gespült. Nach den Autos und den Bäumen zu urteilen, ist der Damm
sicher 50 Jahre alt. Wir fahren 80km weiter den Old Glenn Hwy Richtung
Glennallen entlangt. Ziel ist der King Mountain State und Recreation Park der
direkt am Knik River liegt. Hier hat sich das Wetter etwas beruhigt. Danke dem trockenen
Feuerholz, welches wir immer mitführen, können wir in unserem Grill ein Feuer
machen und uns ein Steak grillen, dazu gibt es Tomaten-Spinatsalat. Ich denke,
dass wir heute unser Romeé spiel zu Ende spielen.
Mittwoch 5.9. Vorne weg, ich habe das Spiel mit
189 gegen 190 Punkte gewonnen. Gut es gab noch Diskussionen weil ich geschrieben habe, aber 1 Punkt 0st 1 Punkt. Um halb acht ist Tagwacht, das Wetter zeigt sich
von der besten Seite, in der Richtung wo wir hinfahren ist blauer Himmel,
hinter uns sieht es aber immer noch nicht besser aus. Als wir aufbrechen sehen
wir aber, dass auf der rechten Talseite hinter den Bergen sich schon wieder schwarze
Wolken gegen die schneebedeckten Gipfel drängen und mit aller Kraft den
Bergkamm überwinden möchten. Wir geben Gas und fahren den Glenn Hwy Richtung
Glennallen. Links schein die Sonne an die Berggipfel, rechts hat es schwarze
Regenwolken. So fahren wir das Tal hoch, es geht über einen Pass der auf 1025m
ü.M liegt.
Matanuska Glacier |
Von weit her sehen wir den Matanuska Glacier welcher sich bis in die
Talsohle ergibt. Wir zweigen ab zum Glacier Park. Nach dem Eintritt von US$
40.00 können wir bis auf 1.5km an den Gletscher fahren. Von dort weg führt ein
Weg bis hin zum Gletscher. Mit einem halbstündigen Marsch sind wir direkt beim
Gletscher. Den Gletscher darf man aber nur mit Bergführer und der
entsprechenden Ausrüstung begehen.
Wir geniessen den Sonnenschein und die
herrliche Aussicht auf den Gletscher. Nach über zwei Stunden geht es weiter auf
den Glenn Hwy, durch die Sonne welche uns heute begleitet, erstrahlen die
Herbstfarben in einem fast unnatürlichen Kleid. Nach Tagen im Regen haben wir
es uns auch verdient. Wie näher wir nach Glennallen kommen umso offener und
breiter wird das Tal. Immer wieder machen wir Halt um die Aussicht zu
geniessen, kurz vor Glennallen sehen wir links auf einem Ausstellplatz ein
bekanntes Fahrzeug, es sind das Bündner Pärchen welche wir vor über 2000km in
Chicken getroffen haben. Sie sind mit ihrem eigenen Auto auf einer 2 jährigen
Nord- Südamerika Reise. Wir stoppen bei ihnen und erzählen uns gegenseitig was
wir die letzten Tage erlebt haben. Da sie eine ähnliche Route fahren kann es
sein, dass wir sie nochmals treffen. Sie haben eine Homepage: www.world-patrol.ch Wir fahren weiter
bis Glennallen, hier wird aufgetankt und nochmals die Wetterberichte studiert,
so entschliessen wir uns ins südliche Valdez zu fahren, die Ortschaft liegt
direkt am Gulf von Alaska. Hier endet auch die Trans-Alaska Pipline welche von
der Prudhole Bay, welches kurz vor dem ewigen Eis liegt, über 800 Meilen bis
nach Valdez führt, hier wurde am 20 Juni 1977, nach vier Jahren Bauzeit, der
erste Oeltanker beladen. Täglich werden 1.5 Millionen Barrel durch diese
Pipeline befördert. Die ganze Pipeline ist ist Zick-Zack Kurs verlegt, der
Grund ist, wegen den klimatisch bedingten Erdbewegungen, bleibt die Pipeline „elastisch“
und reisst nicht, auch grössere Erdbeben kann die Pipeline, welche zusätzlich
auf Stelzen steht, überstehen.
Auf den Squirrel Creek Statepark halten wir an
zum übernachten. Der Grillchef hat vergessen die Steaks aus dem Gefrierfach zu
nehmen, so gibt es Toastbrot gefüllt mit Schinken und Käse, dazu Salat und
Chips. Es muss ja nicht immer ein Steak sein.
Donnerstag 6.9. Wir haben noch Romeé gespielt, nach 7
Runden steht es nach Verlustpunkten 7:105 für mich. Wir haben den Wecker auf 7
Uhr gestellt, in der Hoffung in der Morgensonne nach Valdez zu fahren. Ja die
Morgensonne ist irgendwo nur nicht hier. Es ist bewölkt und wir fahren Richtung
Valdez. Unterwegs hat es immer wieder Ausstellplätze wo man kleinere
Wasserfälle betrachten kann. Es beginnt aber auch wieder zu regnen, kurz vor
dem Thomson Pass 835m ü.M kommt rechts der der Worthington Glacier zu sehen. Es
führt eine Strasse in die Nähe und von dort ein Fussweg. Da es aber stark
regnet verschieben wir den Fussmarsch auf den Rückweg. Vom Thomsonpass geht es
steil abwärts Richtung Valdez.
Zwischen Pass und Valdez liegt noch der Keystone
Cayon hier hat es etliche schöne Wasserfälle, der Grösste ist der Bridel Veil
Fall mit einer Höhe von fast 60m. Die Fahrt geht weiter, kurz vor Valdez biegt
rechts eine Strasse ab zu einer Lachsfischfabrik, dort wird ein Bach in die
Fabrik umgeleitet wo im Herbst die Lachse hoch schwimmen um zu laichen. Hier
hat man auch die Möglichkeit Grislybären zu beobachten.
Die Strasse für direkt
am Gulf von Alaska entlang, als ersten sehen wir tausende von Möwen welche
Lachse fressen. Es ist Ebbe und da verenden hunderte von Lachse welche es bei
Flut nicht geschafft haben den Bach hoch zu kommen. Wir fahren weiter, hier wo
jetzt das Wasser tiefer ist sehen wir Seerobben, welche sich an den Lachsen
vollfressen. Wir fahren bis ans Ende der Strasse aber einen Grislybären sehen
wir leider nicht. Wir denken wir müssten bei Flut hier sein, wenn die Lachse
vom Meer her den Bach erreichen. Wir beschliessen nach Valdez City zu fahren,
aber das ist nichts Sehenswertes. So wie eben eine Stadt ist die davon lebt,
dass grosse Öltanker beladen werden und eine grosse Ölraffinerie betrieben wird
und zum anderen regnet es dauernd. Wir machen uns wieder auf den 180km Rückweg
bis Glennalllen.
Ausserhalb von Valdez kann man noch bei einer
Strassenunterführung Lachse beobachten welche versuchen einen Bach hoch zu
schwimmen. Wir schauen eine gewisse Zeit dem Schauspiel zu, steigen dann in
unseren RV und drücken aufs Gas. Unterwegs bis Glennallen machen wir nur noch
beim Gletscher Halt um den Fussmarsch zu machen, das Wetter ist nicht besser,
so heisst es Regenschutz anziehen uns raus. Auch ohne Sonnenschein ist es eine
beeindruckende Kulisse die hier geboten wird. Nach einer halben Stunde sind wir
zurück und so geht es das Tal auswärts weiter nach Norden. Auf Richardson Hwy
zwischen Valdez und Glennallen hat es auch etliche Baustellen wo man schon mal
10-15Min warten muss. Kaum zu glauben, 20km nach dem Gletscherausflug scheint
nun die Sonne und wir sehen endlich die Berge vom Wrangell- St Elias
Nationalpark welchen wir streifen. Dieser NP ist der grösste NP von Amerika,
auch der zweithöchste Berg der USA gibt es hier, es ist der Mt. Logan mit über
6000m, daneben hat es drei Fünftausender und etliche Viertausender in diesem Park. Einer der bekanntesten Berge
ist der Mt. St. Elias, er gilt und der Heliski Freaks als ein Favorit. In
Glennallen zweigen wir ab Richtung Tok, nach 20km in Gakona fahren wir auf den
RV and Cabin Park und installieren uns für die Nacht. Trotz Sonnenschein können
wir kein Feuer machen wegen dem Wind, so gibt es Steaks aus der Bratpfanne. Mal
schauen ob wir heute das Spiel noch zu Ende bringen.
Freitag 7.9. Ja, das Spiel haben wir beendet mit einer
vernichtenden Niederlage für Mery 151:7 ich habe 9 von 10 Spielen gewonnen. Um
9 Uhr machen uns auf den Weg, um auf den Tok Cutoff Hwy, Richtung Tok zu fahren,
die Strasse für durch ein weites Tal auf 500-750m ü.M. Rechts von uns sehen wir
ansatzweise die hohen Berge von dem Wrangell St. Elias NP die Bergspitzen sind
mit Wolken verhangen. Wir weiter wir fahren umso schöner wird das Wetter,
beidseitig der Strasse stehen die Birkenbäume in ihrem goldfarben Kleid
Spalier. Es gibt immer wieder mal die Möglichkeit auf einem Ausstellplatz
anzuhalten und die Aussicht zu geniessen.
Mit der Sonne ist auch die Wärme
gekommen welche wir seit Tagen vermissen. Kurz vor Tok machen wir halt,
Es
führt ein alter Weg den Hang hinunter zu einem See, wir gehen dem Weg entlang,
nach etwa 1km sehen wir auf den Weg frische Tierspuren, bei näherem betrachten
stellen wir fest, dass es sich um Bärenspuren handeln müssen. Nach der Grösse
und den Krallen muss es ein Grisly sein. Da es letzte Nacht geregnet hat und
die Spuren frisch sind entscheiden wir uns nicht weiter zu gehen und wieder zu
Auto zurück zu gehen. Wir setzen unsere Reise fort bis nach Tok. Hier waren wir
schon mal am 28.8. nach dem überqueren von dem Hwy „Top of the World“ Wir
kaufen die nötigsten Sachen ein und fahren auf dem Alaska Hwy No.1 Richtung
Grenze zu Kanada, dass sind immer noch 160km.Wir staunen immer wieder beim
Einkaufen wie teuer hier Lebensmittel sind, so kostet ein Brot von 430gr
4.30US$ und ein 2 Liter Milchbeutel auch über 4 US$. Da das Wetter wirklich
schön ist entschliessen wir uns noch, vor der Grenze, auf einem
Gratiscampingplatz (Lake View Recreations Park) uns für die Nacht einzurichten.
Dieser liegt wirklich schön an einem See welcher keinen Name hat. Es ist
unterdessen 17Uhr30, wir machen ein schönes Lagerfeuer, über der Glut werden
zwei „New York Steak“ gegrillt. Dazu gibt es Spinat-Tomaten-Broccoli Salat und
einen kalifornischen Woodbridge Rosé.
Es
ist ein Festmahl, dazu geniessen wir die Sonne und der direkt Ausblick auf den
See. Ja, das haben wir uns verdient mal im T-Shirt bei Z,Nacht zu sitzen. Es
ist einer der schönsten Campingplätze die wir bisher hatten und das noch
gratis. Aber sobald sie Sonne verschunden ist zieht Wind auf und es wird kühl,
so dass wir uns in den RV zurück ziehen.
Samstag 8.9. In
der Nacht hat wieder Regen eingesetzt, wir fahren gleichwohl zeitig ab, da wir
eine lange Strecke, auf dem Alaska Hwy, vor uns haben.
Unser neues Home |
Unser Ziel ist Haines Junction,
das ist die Kreuzung wo der Alaska Hwy nach Whitehorse abzweigt und wir dann
auf dem Haines Hwy weiter fahren bis Haines. Die Wolken hängen tief und so wie
es aussieht werden wir heute nicht viel Sonne sehen. Dieser Streckenabschnitt
ist eines der ersten Teilstrecken vom Alaska Hwy welcher gebaut wurde um von
Whitehorse nach Fairbanks zu gelangen, dies vor allem wegen den Goldfunden bei
Fairbanks. Der Hwy führt in einer Höhe von 600 bis 1000m ü.M. durch ein weites
Tal. Bei einem Ausstellplatz wo es ein Informationscenter hat machen wir kurz
Rast, hier begegnen wir wieder den Bündner. Wir tauschen kurz ein paar
Informationen aus über die weitere Route, sie werden in Haines Junction
Richtung Whitehorse fahren, so, dass wir einander kaum mehr treffen werden. Nach
45km kommen wir an den Grenzübertritt nach Canada, dies geschieht ohne grosse
Formalitäten und auch unser Feuerholz können wir behalten, wir sind jetzt
wieder im Yukon.
Kluane Lake |
Rechts beginnt alsbald der Kluane Nationalpark mit Bergen
welche über 3000m hoch sind. Leider sehen wir die Gipfel nicht wegen den tief
hängenden Wolken. Die Strasse ist alles andere als gut, immer wieder kommen
Kiesabschnitt und grosse Unebenheiten. Auch auf dieser Strecke werden wir von
herbstfarbenen Birken begleitet. Auf einen der vielen Seen welche wir
entlangfahren entdecken wir ein Trompeterschwan Paar mit zwei Jungschwänen. Das
gibt ein gutes Fotomotiv. Wir hatten schon heute morgen das Gefühl, dass der
Kühlschrank nicht mehr so richtig kühlt, wir haben das Thermometer reingelegt
und jetzt haben wir aus die Gewissheit, es ist über 10 Grad im Kühlschrank.
Obschon alle Anzeigen auf Normal stehen und die Gasbrenner funktioniert wird
der Kühlschrank nur noch wärmer. Wir suchen die Lösung im Fahrzeughandbuch,
aber ohne Erfolg. Oberhalb von dem Kühlschrank ist noch ein Gefrierfach das
jetzt auch nicht mehr gefroren aber noch kalt ist. So werden die wichtigsten
Sachen umgelagert. Da wir abseitig von jedem Telefon sind, (Natel geht in Yukon
sowieso nicht) werden wir heute Abend mal mit Faserway telefonieren. Ich kann
es vorne wegnehmen, der Anruf war ohne Erfolg, die Hotline hatte keine Lösung
und Faserway Whitehorse ist erst am Montag wieder erreichbar.
Kurz vor unserem
Tagesziel geht noch ein 4km langer Offroad Weg zu den alten Häuser von „Silver
City“ Wer mal Karl May gelesen hat dem kommt der Ort bekannt vor. Hier wurde
mal nach Gold gegraben und gegen die Indianer gekämpft. Seit das Landstück an
einen Privaten verkauft wurde, verlottern die Häuser vollends.
Gegen 17 Uhr
erreichen wir Haines Junction, als ersten gehen wir tanken, wie wir so warten,
wer kommt auch zum tanken, die Bündner. Da die Tankstelle an der Kreuzung liegt
ist es definitiv das letzte Mal, dass uns die Wege kreuzen. Wir gehen auf den
Kluane RV Park nehmen eine Campsite mit Strom um zu schauen ob der Kühlschrank
mit Strom wenigstens geht, ja er funktioniert. Der Campingplatz kostet nur
20CD$ ist aber auch nicht mehr wert. Nicht mal das WIFI funktioniert richtig.
Es
reicht um warm zu duschen und den Kühlschrank runter zu kühlen. Zum z,Nacht
gibt es Teigwaren mit einer Sauce. Wir hätten einen wunderbaren Ausblick aus
dem Heckfenster auf dien schneebedeckten Berge vom Kluane NP. Aber es schüttet
in Strömen und die Wolken verdecken jeden Ausblick. Ich hätten den Tagesbericht
auch kürzer fassen können wie: 350km im Regen gefahren, 2 Schwäne gesehen, die
alten Häuser von „Silver City“ besucht, Campingplatz genommen.
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